Was ist der Unterschied zwischen Porenbeton und Gasbeton?
Porenbeton und Gasbeton sind unterschiedliche Begriffe, die dasselbe Material beschreiben, welches aus einer Mischung von Kalk, Zement und fein vermahlenem Quarzsand unter Zugabe von Aluminiumpulver hergestellt wird. Der Begriff „Gasbeton“ bezieht sich auf das Herstellungsverfahren, bei dem durch die chemische Reaktion des Aluminiumpulvers mit der alkalischen Mörtelsuspension Gasbläschen entstehen, die der Mischung ihre charakteristische Porenstruktur verleihen. „Porenbeton“ beschreibt die resultierende poröse Struktur des Materials. Obwohl die Bezeichnungen unterschiedlich sind, gibt es keinerlei Unterschiede in der Materialzusammensetzung oder den Eigenschaften.
Die Eigenschaften von Porenbeton/Gasbeton im Detail
Porenbeton, auch als Gasbeton bekannt, zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Rohdichte und Gewicht: Mit einer Rohdichte zwischen 200 und 800 kg/m³ ist Porenbeton sehr leicht, was die Handhabung erleichtert und die Belastung auf Fundamente und Tragstrukturen reduziert.
- Druckfestigkeit: Die Druckfestigkeit von Porenbeton variiert je nach Klasse zwischen 2 und 8 N/mm² und wird oft durch farbliche Markierungen gekennzeichnet.
- Wärmeleitfähigkeit: Porenbeton hat eine ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit von 0,06 bis 0,21 W/(m·K), was zur Energieeffizienz von Gebäuden beiträgt.
- Brandschutz: Als Baustoff der Klasse A1 ist Porenbeton nicht brennbar und entwickelt selbst bei hohen Temperaturen von bis zu 1200 °C keine giftigen Gase.
- Dampfdiffusionswiderstand: Mit einem Dampfdiffusionswiderstand von 5 bis 10 ist Porenbeton dampfdurchlässig und verhindert die Ansammlung von Feuchtigkeit.
- Frostbeständigkeit: Dank seiner hohen Frostbeständigkeit ist Porenbeton besonders für Außenanwendungen in kalten Klimazonen geeignet.
- Schallisolierung: Während die Schallisolierung mäßig ist, kann Porenbeton für durchschnittliche Schallschutzanforderungen dennoch ausreichend sein.
Zusätzlich ist Porenbeton umweltfreundlich, da er keine Schadstoffe enthält und weitgehend recycelbar ist.
Anwendungsbereiche und besondere Eigenschaften:
- Hochtemperaturbeständigkeit: Porenbeton bleibt auch bei extremen Temperaturen stabil, was ihn für Brandschutzwände qualifiziert.
- Feuchtigkeitsregulierung: Seine dampfdurchlässige Struktur reguliert die Raumfeuchte und beugt Schimmelbildung vor.
- Ökologische Vorteile: Die Herstellung erfordert weniger Energie als traditionelle Baustoffe, und Porenbeton ist vollständig recycelbar.
Diese Eigenschaften machen Porenbeton zu einem vielseitigen Material für verschiedene Bauprojekte.
Verarbeitung von Porenbeton/Gasbeton
Porenbeton lässt sich leicht verarbeiten. Beachten Sie diese Schritte für die Verarbeitung:
- Zuschneiden der Steine: Verwenden Sie Hand- oder Bandsägen, um Porenbetonblöcke auf die gewünschte Größe zuzuschneiden.
- Vorbereitung der Klebeflächen: Stellen Sie sicher, dass die Klebeflächen sauber und frei von Staub sind.
- Vornässen: Befeuchten Sie die Klebeflächen leicht, um die Haftung des Klebers zu optimieren.
- Anbringen der ersten Steinreihe: Beginnen Sie mit einem Mörtelbett, um Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen.
- Verwendung von Fliesenkleber: Tragen Sie den Kleber mit einer Zahnkelle auf die Steine auf.
- Bohren und Befestigen: Die poröse Struktur erleichtert das Bohren von Öffnungen für Installationen. Setzen Sie zusätzliche Befestigungspunkte für schwere Lasten.
- Schutz vor Feuchtigkeit: Verputzen Sie die Wände, um sie vor Feuchtigkeitsaufnahme zu schützen.
- Fugenbildung im Dünnbettverfahren: Dank der präzisen Maßhaltigkeit werden Fugen mit einer Stärke von 1 bis 3 mm erzielt, was Wärmebrücken minimiert und die Wärmedämmung erhöht.
Durch diese Vorgehensweise können stabile und energieeffiziente Bauwerke errichtet werden.
Verwendungsmöglichkeiten von Porenbeton/Gasbeton
Porenbeton bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten im Bauwesen:
- Außenwände: Dank hervorragender Wärmedämmeigenschaften und Leichtigkeit ist Porenbeton ideal für Außenwände geeignet.
- Innenwände: Porenbeton eignet sich auch für Innenwände, insbesondere nichttragende Wände, aufgrund seiner leichten Bearbeitbarkeit.
- Dach- und Deckenplatten: Porenbetonplatten sind auch für Dächer und Zwischendecken geeignet, da sie belastbar und leicht sind.
- Brandschutzwände: Porenbeton ist nicht brennbar und widersteht hohen Temperaturen, was ihn optimal für Brandschutzwände macht.
- Kreative und individuelle Projektideen: Porenbeton kann für kreative Innenausbauprojekte wie Raumteiler und Möbelstücke verwendet werden.
Porenbeton ist somit ein anpassungsfähiger Baustoff, der für verschiedene Anwendungen im Bauwesen prädestiniert ist.
Entsorgung von Porenbeton/Gasbeton
Porenbeton muss wegen seines Sulfatgehalts getrennt von normalem Bauschutt entsorgt werden. Für kleinere Mengen bieten Wertstoffhöfe eine geeignete Entsorgungsmöglichkeit. Bei größeren Bauprojekten empfiehlt es sich, einen spezialisierten Containerdienst zu beauftragen.
Um die Recyclingfähigkeit zu erhöhen, sollten Sie Porenbeton getrennt von anderen Baustoffen sammeln. Sortenreiner Porenbeton kann zerkleinert als Zuschlagstoff für neue Produkte oder als Wärmedämmgranulat wiederverwendet werden. Einige Hersteller nehmen sortenreinen Porenbeton kostenfrei zurück.
Zerkleinerter Porenbeton kann auch als Drainagematerial im Gartenbau oder als Substrat für Gründächer genutzt werden. So trägt Porenbeton nicht nur während seiner Nutzungsdauer, sondern auch am Ende seiner Lebenszeit zur Nachhaltigkeit bei.