Kostenbeispiel: Rasen erneuern
Beispielsituation:
- Rasenfläche: 400 m²
- Rollrasen mittlerer Preisstufe
- Verlegung durch Fachbetrieb
- Kosten für Bodenvorbereitung nicht eingerechnet (zusätzliche Kosten)
Posten | Preis |
---|---|
Rollrasen | 2.600 EUR |
Verlegung | 6.800 EUR |
Gesamtkosten | 9.400 EUR |
Kosten pro m² | 23,50 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Rasenkosten
- Verlegekosten
- Zusätzliche Arbeiten
Rasenkosten
Grundsätzlich sind zwei unterschiedliche Methoden für das Erneuern von Rasenflächen möglich: das Neu-Aussäen von Rasen oder das Verlegen von Fertigrasen (Rollrasen).
Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Möglichkeiten besteht darin, dass Rollrasen bereits nach rund 2 Wochen betretbar und einigermaßen belastbar ist. Klassisch ausgesäter Rasen ist dagegen erst nach rund 2 Monaten bedingt und nach rund einem Jahr voll belastbar. Im ersten Winter nach dem Aussäen sollte ein Betreten der Rasenfläche zudem möglichst vermieden werden.
Fertigrasen (Rollrasen). Die Kosten für hochwertigem Rollrasen sind nahezu zehnmal so hoch wie die Kosten für eine vom Fachmann durchgeführte Rasen-Aussaat. Rollrasen kostet in guter Qualität zwischen 5 und 10 EUR pro m², in hoch belastbaren Ausführungen gegebenenfalls noch mehr.
Zusätzlich zu den Kosten für den Rollrasen sollten bei Lieferung auch 1 – 2 EUR pro m² Lieferkosten zusätzlich kalkuliert werden, abhängig vom Anbieter und der Lieferentfernung können die Kosten allerdings im Einzelfall unterschiedlich liegen.
Saatmaterial für die Rasensaat. Qualitativ hochwertige Rasensaat verursacht Kosten von 0,50 – 1,50 EUR pro m², je nach Rasenmischung und Sorte.
Verlegekosten
Ausbringen von Rollrasen. Für die Verlegung von Rollrasen ist ein hoher Aufwand nötig. Dementsprechend ist bei Fachbetrieben mit hohen Verlegekosten zwischen 10 und 25 EUR pro m² zu rechnen.
Aussäen von Rasen. Für die Aussaat von Rasen sind deutlich geringere Kosten zu erwarten. Das Aussäen selbst kostet meist zwischen 1 und 3 EUR pro m², dazu kommen können noch Kosten für die Düngung und eine Unkrautvernichtung. Dafür sind meist Kosten 0,50 – 1,50 EUR pro m² zu rechnen.
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Bodenvorbereitung
- Mutterboden aufbringen
Bodenvorbereitung
Je nach Beschaffenheit des Untergrunds muss gegebenenfalls eine Bodenvorbereitung erfolgen (Abschälen des Rasens, Einebnen unebener Flächen, Startdüngung, Unkrautbekämpfung).
Die Kosten für die Bodenvorbereitung können individuell sehr unterschiedlich liegen. Eine Abschätzung der Kosten ist nur im konkreten Einzelfall möglich.
Mutterboden aufbringen
In manchen Fällen kann es notwendig sein, eine zusätzliche Schicht Mutterboden (meist mit ungefähr 20 cm Stärke) aufzubringen. Dafür sind Kosten zwischen 5 und 15 EUR pro m² zu rechnen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Rasenfläche: 400 m²
- hochwertiger, hoch belastbarer Rollrasen
- Verlegung durch Fachbetrieb
- hoher Verlegeaufwand
- eingeschränkte Zugänglichkeit der Verlegefläche
- Kosten für Bodenvorbereitung nicht eingerechnet (zusätzliche Kosten)
Posten | Preis |
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Rollrasen | 4.600 EUR |
Verlegung | 10.200 EUR |
Gesamtkosten | 14.800 EUR |
Kosten pro m² | 37 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Rasenfläche: 400 m²
- Aussäen durch Fachbetrieb
- hochwertiges Saatgut
- Kosten für Bodenvorbereitung nicht eingerechnet (zusätzliche Kosten)
Posten | Preis |
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Anfahrt | 55 EUR |
Saatgut | 380 EUR |
Dünger | 180 EUR |
Aussaat | 750 EUR |
Gesamtkosten | 1.365 EUR |
Kosten pro m² | 3,41 EUR pro m² |
Die Seite „plantopedia“ macht aufmerksam: „Die Qualität des Saatgutes entscheidet maßgeblich über den erfolgreichen Verlauf einer Rasenerneuerung. Die Preise sollten nicht das alleinige Kriterium für die Kaufentscheidung sein. Ebenso wenig sollten Sie sich von wohlklingenden Produktnamen umgarnen lassen. Wählen Sie eine Rasenmischung, die exakt abgestimmt ist auf die Standortbedingungen und zumindest anteilig die Lägerrispe Poa supina enthält. Fernerhin gilt ein langsames Wachstum als Maßstab für eine Premium-Qualität mit dichter Grasnarbe und seltenem Mähbedarf.“ [plantopedia]
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Rasen besser aussäen (lassen)
- Rollrasen selbst verlegen (wenig empfehlenswert)
- Bodenvorbereitung selbst übernehmen
- Förderungen / Steuerabsetzungen
Rasen besser aussäen (lassen)
Aussaat durch Fachbetrieb. Die Kosten für das Neu-Aussäen von Rasen sind, auch bei Aussaat durch den Fachbetrieb, deutlich günstiger als das Verlegen von Rollrasen. Wer nicht unbedingt Wert darauf legt, seinen Rasen schnell nutzen zu können, sollte sich daher immer für diesen Weg entscheiden.
Aussaat in Eigenleistung ist noch günstiger. Noch mehr lässt sich sparen, wenn man die Rasen-Aussaat selbst übernimmt. In diesem Fall sollte man sich allerdings dennoch bei der Wahl der Rasensorte von einem Fachbetrieb beraten lassen und geeignetes Saatgut möglichst vom Fachmann kaufen.
Rollrasen selbst verlegen (wenig empfehlenswert)
Der Aufwand für das Verlegen von Rollrasen wird meist stark unterschätzt.
Enges Zeitfenster für das Ausbringen. Der Rasen muss in einem sehr engen Zeitfenster ausgebracht werden (auf jeden Fall innerhalb von 24 Stunden), um ein Anwachsen sicherzustellen.
Hohes Gewicht des Rollrasens. Das Gewicht des Rollrasens ist dabei sehr hoch. Die Rollen wiegen gewöhnlich rund 20 – 25 kg, für das Verlegen auf einer Fläche von 100 m² müssen in diesem knappen Zeitraum bereits 2 – 2,5 Tonnen an Gewicht bewegt werden.
Bodenvorbereitung selbst übernehmen
Alten Rasen selbst abschälen. Das Abschälen von altem Rasen kann mit etwas Fachkenntnis und Geschick auch selbst übernommen werden. Für eine Rasenschälmaschine sind Mietkosten von 50 – 80 EUR pro Tag zu rechnen, dazu können noch weitere Kosten für Transport, Versicherung und Betriebsstoffe kommen.
Feinplanum selbst herstellen. Ein Feinplanum lässt sich in den meisten Fällen problemlos mit einer Rasenwalze herstellen, dafür sind nur geringe Mietkosten von 10 – 20 EUR pro Tag zu rechnen.
Startdüngung, Unkrautvernichtung, Bodenverbesserung. Die Kosten für Startdünger und Unkrautvernichtungsmittel (zweiblättrige Unkräuter) fallen mit 1 – 2 EUR pro m² sehr gering aus. Auch für gegebenenfalls notwendige Materialien zur Bodenverbesserung (Vogelsand, Torf) sind nur geringe Kosten pro Quadratmeter zu rechnen.
Förderungen oder Absetzen bei der Steuer sind möglich:
Die Handwerkerkosten sind steuerlich absetzbar, darüber informiert unser Beitrag Handwerkerkosten absetzen.
FAQ
Was kostet das Erneuern von Rasenflächen?
In unserem Beispiel kostet die Erneuerung der Rasenfläche 23,50 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art der Rasenausbringung (Rasensaat / Rollrasen) und der individuelle Aufwand für die Ausbringung sowie der Umfang der notwendigen Vorarbeiten. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man sich für eine Rasen-Aussaat entscheidet und gegebenenfalls auch das Aussäen selbst vornimmt. Auch die Bodenvorbereitung kann man gegebenenfalls selbst vornehmen (MIetgeräte). Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.