Kostenbeispiel: Garten planen
Beispielsituation:
- Gartenplanung eines 1.300 m² großen Gartengrundstücks; Neubau
- professionelle Planung durch Landschaftsarchitekt
- anrechenbare Kosten: 25.000 EUR
- Verrechnung nach HOAI, Honorarzone III, Mittelsatz
Posten | Preis |
---|---|
Honorar | 7.106,50 EUR |
MwSt. | 1.350,24 EUR |
Gesamtkosten | 8.456,74 EUR |
Kostenbestimmende Faktoren
- Umfang der Planung
- Verrechnungsweise
Umfang der Planung
Landschaftsarchitekt. Die umfassendste und professionellste Planung führt der Landschaftsarchitekt durch. Die Planung gliedert sich dabei gewöhnlich in mehrere Planungsphasen:
- Konzept-/Entwurfsplanung
- Ausführungsplanung
- Pflanzplan
Die Arbeit des Landschaftsarchitekten ist dabei ähnlich wie die Arbeit des Architekten beim Hausbau, sie umfasst gewöhnlich die gesamte Gartenfläche und den gesamten Umfang der Gartengestaltung, inklusive Stützmauern, Gartenhaus, Sichtschutz, Bepflanzung, Gewächshäuser, Gartenteich und ähnliches. Der Gartenarchitekt sorgt dabei für eine optisch ausgewogene und technisch sinnvolle Planung.
GaLa-Bauer. Auch viele GaLa-Bau-Betriebe bieten eine professionelle Gartenplanung an. Der Gartenplan ist dann häufig weniger umfassend und detailliert als die Planung vom professionellen Architekten, aber häufig immer noch auf einem hohen Niveau, da auch Garten- und Landschaftsbauer viel Erfahrung in der Gartengestaltung und häufig ein gutes Auge für die optische Wirkung mitbringen.
Einfache Kurzberatung. Wenn es nur um sehr einfache Gestaltungsvorschläge geht – etwa um einen kleinen Vorgarten, den man möglichst pflegeleicht bepflanzen will, reicht oft eine Kurzberatung durch einen Gartenplaner in geringem Umfang aus, da hier nur sehr wenig geplant werden muss. In vielen Fällen ist ein professionell erstellter Pflanzplan vom Gartenbauer bereits ausreichend.
Verrechnungsweise
Verrechnung nach HOAI. Landschaftsarchitekten verrechnen ihre umfassenden Leistungen gewöhnlich nach der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). Grundlage für die Honorarberechnung sind die Nettokosten für die Ausführung („Bausumme“). In die gesetzlich festgelegte Honorarberechnung nach HOAI fließen dann zusätzlich auch der Schwierigkeitsgrad für die Planung und der individuelle Zeitaufwand für den Gartenplaner mit ein.
Pauschalhonorar. Mit dem Landschaftsbauer lässt sich meist ein Pauschalhonorar für die Planung vereinbaren. Die Höhe des Honorars richtet sich dabei nach dem Umfang und Aufwand der Planung – und meist auch danach, ob der Landschaftsbauer dann auch die Gartengestaltung übernimmt.
Wer als Gartenbesitzer die Gartengestaltung aus Kostengründen selbst übernehmen möchte (das Anlegen von Rasenflächen und das Pflanzen von Gewächsen oder Gehölzen kann man durchaus auch in Eigenregie übernehmen) wird dann natürlich mit etwas höheren Planungskosten rechnen müssen.
Verrechnung nach Zeitaufwand. Das Vereinbaren eines Pauschalhonorars ist grundsätzlich sinnvoll – eine Verrechnung nach Zeitaufwand ist für den Gartenbesitzer eher unvorteilhaft, da sich im Vorfeld kaum abschätzen lässt, wie viel Zeit der Gartenplaner bis zum Abschluss der Planung benötigen wird. Es ist deshalb ratsam, sich auf jeden Fall einen Kostenvoranschlag geben lassen und möglichst mehrere Angebote zu vergleichen. Der verlangte Stundensatz kann dabei sehr unterschiedlich sein und sich zwischen 60 und 120 EUR pro Stunde bewegen.
Zusatzkosten
Sondergestaltungen. Ein Zen-Garten, traditionelle asiatische Gartengestaltungen (japanischer / chinesischer Garten) oder ein Garten nach Feng-Shui-Prinzipien bedeutet für Gartenplaner meist einen deutlich höheren Zeitaufwand.
Aus diesem Grund ist für solche komplizierten Sonderplanungen mit 50 – 100 % höheren Kosten als für eine herkömmliche Gartenplanung zu rechnen.
Gartenumbau. Die Umgestaltung eines bereits bestehenden Garten bedeutet ebenfalls einen höheren Aufwand als eine völlige Neugestaltung. In die Berechnung nach HOAI fließen daher häufig Zuschläge und Mehraufwände ein, zudem wird in einzelnen Fällen die bereits vorhandene Bausubstanz
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Gartenplanung eines 1.300 m² großen Gartengrundstücks; Neubau
- professionelle Planung durch Landschaftsarchitekt
- anrechenbare Kosten: 25.000 EUR
- komplizierte Planung, hoher Planungsaufwand
- Verrechnung nach HOAI, Honorarzone IV, Höchstsatz
Posten | Preis |
---|---|
Honorar | 8.954 EUR |
MwSt. | 1.701,26 EUR |
Gesamtkosten | 10.655,26 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Mehrere Angebote einholen: besonders bei GaLa-Bau-Betrieben können sehr unterschiedliche Kosten für die Planung anfallen
- Einfache Planungen bevorzugen:komplizierte Sonderwünsche können den Planungsaufwand – und damit auch die Planungskosten – deutlich erhöhen, wer zahlreiche Alternativvorschläge zur Auswahl vorgelegt bekommen möchte, zahlt häufig ebenfalls deutlich mehr
- beim Neubau Architekt Außenbereich mitgestalten lassen: Überschneidungen bei der Planung sparen Kosten, vorhandenes Baubudget kann berücksichtigt werden, frühzeitige Planung spart Kosten bei der Ausführung (z. B. Erdarbeiten durch bereits auf der Baustelle tätige Unternehmen, ohnehin geplanten Gartenweg als Baustraße anlegen, etc.)
FAQ
Welche Kosten verursacht es, professionell den Garten planen zu lassen?
In unserem Beispiel fallen für die professionelle Gartenplanung durch den Landschaftsarchitekten Kosten von 8.456,74 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Faktoren bestimmen die Kosten?
Die Kosten richten sich einerseits nach dem Umfang der benötigten oder gewünschten Planung und andererseits nach der Verrechnungsweise (HOAI, Pauschalhonorar nach Vereinbarung, Stundensatz). Mehr zu den einzelnen Kostenfaktoren erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten reduzieren und unnötige Kosten vermeiden?
Beim Neubau lässt man die Gestaltung der Außenanlagen idealerweise direkt vom Architekten mitplanen. Bei einer nachträglichen Planung oder einer gewünschten Gartenumgestaltung sollte man möglichst mehrere Angebote für die Planungsarbeiten einholen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.