Kriterien für die Berechnung
Um die anfallende Regenwassermenge zu berechnen, müssen drei Dinge berücksichtigt werden:
- die Niederschlagsmenge
- die Größe der zu entwässernden Fläche (z.B. Dachfläche)
- Starkregenereignisse
Regenmenge
Die Regenmenge kann innerhalb Deutschlands von Region zu Region sehr unterschiedlich sein. Einen Eindruck vermittelt die folgende Tabelle (Daten von 2016).
Bundesland | durchschnittlicher jährlicher Niederschlag in l/m² |
---|---|
Baden-Württemberg | 965 l/m² jährlich |
Rheinland-Pfalz | 800 l/m² jährlich |
Hessen | 700 l/m² jährlich |
Berlin | 505 l/m² jährlich |
Sachsen-Anhalt | 475 l/m² jährlich |
Deutschland – Durchschnitt | 736 l/m² jährlich |
Um die Niederschlagsmenge korrekt zu ermitteln, benötigen Sie also in jedem Fall Ihren Standort. Die jährliche Regenspende (so die fachlich korrekte Bezeichnung) lässt sich am besten mit den Daten aus KOSTRA-DWD 2000 (Koordinierte Starkniederschlags-Regionalisierungs-Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes) ermitteln. Diese Werte werden auch im professionellen Bereich zur Berechnung der Regenwassermenge verwendet.
Größe der zu entwässernden Fläche
Wenn Sie z.B. das auf dem Dach auftreffende Regenwasser entwässern wollen, müssen Sie natürlich die Größe der Dachfläche kennen. Bei einem Flachdach ist das noch relativ einfach, da man für die Berechnung nur die Länge und Breite benötigt. Bei einem Steildach wird es schon etwas schwieriger:
Hier muss die Grundfläche des Hauses mit einem bestimmten Faktor multipliziert werden. Dieser Faktor X, wie er von Dachdeckern genannt wird, hängt von der Dachneigung ab und kann in entsprechenden Tabellen nachgeschlagen werden.
Berechnungsbeispiel: Grundfläche des Hauses = 12 x 6 m
Dachüberstand = 0,40 m
Dachneigung = 40°, der dazugehörige Faktor X ist 1,3054
Grundfläche inklusive Dachüberstand: (12+(0,4*2) x (6 + (0,4*2)) = 87,04 m²
Multipliziert mit dem Faktor X ergibt sich eine Dachfläche von 113,62 m²
Zusätzlich spielt auch die Dacheindeckung oder eine entsprechende Auflast eine Rolle. Dazu wird die Dachfläche noch mit dem sogenannten Abflussbeiwert (C) multipliziert, der ebenfalls in entsprechenden Tabellen zu finden ist.
Berechnung
Die Formel lautet dann: Dachfläche x Regenmenge x Abflussbeiwert x 1/10.000 (bei Verwendung der oben angegebenen Regenspende-Daten).