Vorbereitung und Planung
Zunächst ist es notwendig, einen geeigneten Standort für die Mulde auf dem Grundstück zu finden und die Größe der Sickermulde zu berechnen. Diese Planungsaufgaben sind nicht zu unterschätzen, denn falsch oder schlecht bemessene Mulden führen oft zu ernsthaften Problemen.
Am Ende sollte Ihre Mulde 30 cm tief sein. Der Boden der Mulde muss dabei aber immer noch mindestens 1 m über dem Grundwasserspiegel liegen. Das ist eine Grundvoraussetzung für eine gute Versickerungsleistung.
Grundwasserspiegel prüfen
Zuerst muss also die Höhe des Grundwasserspiegels ermittelt werden. Diese können Sie auf verschiedenen Wegen in Erfahrung bringen:
- über den regionalen Wasserversorger
- über die Gemeindeverwaltung (Untere Wasserbehörde)
- über das Geologische Landesamt
- über ortsansässige Brunnenbauer, die auch über die entsprechenden hydrogeologischen Karten verfügen.
Liegt der Grundwasserspiegel tief genug unter der geplanten Mulde, kann diese angelegt werden. Im nächsten Schritt müssen Sie jedoch die Größe der Mulde bestimmen und prüfen, ob Ihr Boden ausreichend versickerungsfähig ist.
Versickerungsfähigkeit prüfen
Die Versickerungsgeschwindigkeit in der infrage kommenden Bodenschicht können Sie recht einfach selbst ermitteln, indem Sie zunächst ein Loch von 20 x 20 cm Größe und rund 20 – 40 cm Tiefe dort graben, wo später die Sohle Ihrer Mulde sein wird (also rund 15 – 30 cm tief).
Wässern Sie das Loch dann einmal für mindestens eine Stunde gründlich vor. Das ist notwendig, um reale Bedingungen für den Test zu schaffen.
Nach dem Vorwässern stecken Sie einfach einen Zollstock in das gegrabene Loch und füllen es 20 cm hoch mit Wasser. Kontrollieren Sie, wie lange es dauert, bis das Wasser in der Mulde versickert ist. Machen Sie dabei mehrere Versuche.
Das Ergebnis Ihrer Messung ist die Sickerfähigkeit in cm/Std.. Dieser Wert ist ein guter Anhaltspunkt. Liegt der Wert unter 1 cm/Std., ist Ihr Boden nicht sickerfähig genug für eine Versickerungsmulde.
Bei Werten zwischen 1 cm/Std. und 10 cm/Std. haben Sie eine brauchbare Sickerfähigkeit, liegt der Wert noch höher, ist er optimal für das Versickern von Regenwasser geeignet (z.B. Sandböden).
Größe der Mulde ermitteln
Als Faustregel gilt, dass eine Sickermulde bei akzeptablen Sickergeschwindigkeiten etwa 10 – 20 % der zu entwässernden Fläche einnehmen sollte.
Für eine Dachfläche von 300 m² wäre also eine Mulde von 30 – 60 m² erforderlich. Je sickerfähiger der Boden ist, desto kleiner kann die Mulde ausfallen. In der Praxis hat sie dann die richtige Größe, wenn sie sich nach einem Regen innerhalb eines Tages wieder entleert.