Mindestabstand muss ohne Ausnahme eingehalten werden
Wenn es um Wasser geht, das abgeleitet, gefördert und gesammelt wird, muss der Mindestabstand zur Grundstücksgrenze und allen Gebäuden mindestens drei Meter betragen, um jedes Risiko der Vernässung auszuschalten. Das stellt die Platzauswahl für eine Versickerung manchmal vor eine knifflige Planungsaufgabe.
Während für einen überschaubar dimensionierten Regenwassertank ein geringerer Abstand zur Grundstücksgrenze möglich ist, muss die Versickerung diese drei Meter in jedem Fall einhalten und in einigen Fällen zu Gebäuden sogar bis zu sechs Meter betragen.
Fläche durch Wahl der Versickerungsmethode anpassen
Die Bodenbeschaffenheit unter der Versickerung bestimmt die Aufnahmefähigkeit und Durchlässigkeit des Wassers. Daraus resultiert die Versickerungsleistung in Litern, die bei der Berechnung der Anlage wiederum der statistisch ermittelten mittleren Niederschlagsmenge in der Region angepasst wird.
Es gibt folgende Versickerungssysteme mit unterschiedlichem Platzbedarf, die teilweise auch miteinander kombiniert werden können:
Großer Platzbedarf
- Flächenversickerung (genehmigungsfrei)
- Muldenversickerung (genehmigungsfrei)
- Wasserdurchlässige Verkehrsflächen (genehmigungspflichtig)
Mittlerer Platzbedarf
- Teichversickerung (genehmigungsfrei)
- Sickergrube (genehmigungsintensiv)
Geringster Platzbedarf
- Rigolenversickerung (genehmigungspflichtig)
- Schachtversickerung, Sickerschacht beziehungsweise Sickertunnel (genehmigungspflichtig)
Grundsätzlich lässt sich auf einem Grundstück die Gesamtkapazität der Versickerung außerhalb der Versickerungsanlage erhöhen und damit Versickerungsleistung im System reduzieren. Beispielsweise lassen sich versiegelte Flächen „entsiegeln“. Ein Stellplatz kann mit Rasengittersteinen anstatt der bisherigen Beton- oder Bodenplatten verwendet befestigt werden.
In die Berechnung der erforderlichen Fläche für die Versickerung fließt neben Regenmenge, der Versickerungsgeschwindigkeit und der wirksamen Fläche auch das Vorhandensein einer Speichermöglichkeit mit ein.
Nicht zu vernachlässigen ist, dass nicht jede Versickerung auf jedem Grundstück möglich ist. Die Methoden und Systeme mit geringerem Platzbedarf brauchen anstatt der waagerechten Ausbreitung eine größer Tiefe, die sogenannten Flur- und Sohlabstände. Diese hängen vom Grundwasserspiegel ab und lassen sich nicht überall erfüllen.