Das alte Reichsformat
1872 hatte jemand eine gute Idee: Durch die Industrialisierung ließen sich Ziegelsteine zu dieser Zeit inzwischen massenhaft und wirtschaftlich herstellen, und da lag der Gedanke nahe, ein einziges gültiges Format gesetzlich zu bestimmen, das dann überall eingesetzt werden konnte, unabhängig davon, woher die Ziegel stammten. Das war wichtig, weil teilweise so große Gebäude errichtet wurden, dass mehrere Ziegeleien die Steine liefern mussten. So entstand das Reichsformat.
Jeder Ziegelstein hatte nach diesem Gesetz die Maße 25 x 12 x 6,5 cm. Zunächst wurden nur Staatsbauten mit diesen Ziegeln gebaut, doch irgendwann setzte sich das Reichsformat auch in Privathäusern durch.
Das neue Reichsformat
Schon 1875 gab es eine neue Reform, denn da wurde das metrische System international eingeführt. Man musste das Reichsformat an die neuen Normen anpassen. Daraus ergab sich das neue Reichsformat. Jeder Ziegel hat die Maße 24 x 11,5 x 6,3 cm.
Doch auch damit ergaben sich Probleme. Und so führte man schließlich 1952 das Normalformat ein. Die Ziegel sind 24 x11,5 x 7,1 cm groß. So ließen sich die Ziegel mit der Mörtelfuge in 1/8-Meter-Einheiten einteilen. Das erleichterte das standardisierte Bauen ungemein.
Heutige Ziegel
Da man heute immer weniger mit Vollziegeln arbeitet, haben sich neben dem Reichsformat andere Formate herausgebildet. Lochziegel, die viel bessere wärmedämmende Eigenschaften haben, besitzen beispielsweise die Maße 24,8 x 36,5 x 24,9 cm oder 24,8 x 42,5 x 24,9 cm.