Kraft und Hebel richtig einsetzen
Häufig unterschätzen Heimwerker die Wirkung, die eine richtige Handhabung der Bohrmaschine auf das Bohrergebnis hat. Abgesehen von Sicherheit und Gesundheit hilft das Befolgen einiger physikalischer Grundgesetze, ein perfektes Loch zu erhalten.
Wer eine Bohrmaschine an dem Punkt ansetzt, in den gebohrt werden soll, arbeitet mit Druck. Der gleichmäßigste und energiesparendste Druck lässt sich hinter der Bohrmaschine ausüben. Wenn das nicht möglich ist, sollte der seitliche Versatz des Bohrmaschinenbedieners möglichst gering gehalten werden.
Diese Bohrerarten gibt es
Für die unterschiedlichen Materialien und Werkstoffe werden unterschiedliche Bohrer eingesetzt. Für den Heimbereich gibt es fünf übliche Bohrersorten.
- Spiralförmige Steinbohrer mit V-förmiger Spitzkante
- Spiralförmige Metallbohrer mit abgerundeter Spitze und „scharfen“ Spiralkanten
- Spiralförmige Universalbohrer mit abgerundeter Spitze
- Stabförmige Holzbohrer mit Dornspitze und zwei Vorschneideflügeln
- Bohrkranz oder Dosenbohrer mit rundem Zahnkranz und Führungsbohrer
Die Bohrer werden alle in das Bohrfutter der Bohrmaschine eingespannt und arretiert. Dazu werden die Haltebacken des Bohrfutters mit einem Bohrfutterschlüssel festgezogen. Automatische Schnellspann-Bohrfutter können mit der Hand zugezogen werden.
Allgemeine Grundlagen für richtiges Bohren
Unabhängig vom Werkstoff und dem Arbeitsort gibt es Grundlagen, die für jedes richtige Bohren zutreffen.
- Vorbohren
Das Vorbohren mit einem kleineren Bohrer minimiert das Risiko, das Löcher ausplatzen oder ein Material reißt. - Holz, Gips und Stein ankörnen
Um Abrutschen zu vermeiden, kann mit einem Körner oder Nagel ein kleines Ansatzloch in den Werkstoff geschlagen werden. - Strom- und Wasserleitungen umgehen
Metalldetektoren helfen bei der Suche nach Leitungen in der Wand. Oberhalb von Lichtschaltern und Steckdosen liegen im Normalfall die Stromleitungen. - Umdrehungsgeschwindigkeit
Generell sollte Metall langsam gebohrt werden. Holz- und Bohrkranzbohren braucht eine hohe Umdrehung und bei Stein vermindert der schnelle Bohrer Kraterbildung. - Bohrlöcher säubern
Bei porösem Werkstoff wie Gipsputz hilft das Säubern zwischendurch, um ein Ausplatzen zu vermeiden. Zudem setzt sich ein Spiralbohrer nicht mit Schmutz zu. - Bohrtiefe mit Klebeband markieren
Wenn eine spezielle Bohrtiefe eingehalten werden soll, kann der Bohrer entsprechend mit Klebeband auf der oberen Seite markiert werden. - Staub vermeiden
Für Wand- und Werkstückbohrungen Staubsauger neben Bohrer halten. Bei Überkopfbohrungen den Boden eines Joghurtbechers mit Loch versehen und Bohrer durchstecken - Ausplatzen der Gegenseite verhindern
Um bei Werkstücken ein Ausplatzen am Bohreraustritt zu vermeiden, ein Gegenholz mit Schraubzwinge befestigen. - Überhitzung vermeiden
Bei sichtbarer Hitzentwicklung absetzen und Bohrer abkühlen lassen. Bei Metallbohrungen kann ein Tropfen Öl auf dem Bohrer die Erhitzungsgeschwindigkeit senken.