Weiße Flächen betonen Streichfehler stärker
Besonders bei weißer Wandfarbe hängt das optische Ergebnisse von der Qualität der benutzten Farbe ab. Während abgetönte Farben manche Ungenauigkeit verzeihen oder sogar kaschieren, treten diese bei Weiß deutlich hervor.
Normierte Farben nach RAL
Farben werden in einem weltweiten Standard der RAL-Farben definiert. Alleine für die Farbe weiß kennt das System sieben Töne:
- Cremeweiß
- Grauweiß
- Papyrusweiß
- Reinweiß
- Seidenmatt-Weiß
- Signalweiß
- Verkehrsweiß
Mit dieser Basis wird beim Streichen eine Bandbreite an Farbwirkung bereits festgelegt. Wer „sauberes“, leuchtendes und möglichst neutrales Weiß zum Streichen bevorzugt, wählt Reinweiß.
Die Pigmentierung ist entscheidendes Qualitätsmerkmal
Bei weißer Wandfarbe handelt es ich fast immer um Dispersionsfarbe. Enthalten sind:
- Additive
- Bindemittel
- Füllstoffe
- Pigmente
- Wasser
Nach dem Verdunsten des enthaltenen Wasser bildet der verbleibende Materialmix die färbende Deckschicht. Der wertvollste und teuerste Inhaltsstoff sind die Pigmente. Für weiße Farbe benutzen die Hersteller meist Titandioxid. Je mehr Pigmente sich in der Farbe befinden, desto stärker deckt sie. Die Additive wirken in Verbindung mit den Bindemitteln und Füllstoffen auf Mischung und Trocknung aller Substanzen im Verbund aus.
Vereinfacht gesagt verhält es sich bei Farben wie bei der Zubereitung von Speisen. Je hochwertiger die einzelnen Inhaltsstoffe sind, desto leichter und besser überzeugt das Ergebnis. Um Kosten zu mindern, reduzieren Hersteller den Anteil der Pigmente zugunsten von Füllstoffen, die aus Kalk und Kreide bestehen. Die Farbe ist günstiger im Einkauf, aber wenn Sie mehrfach aufgestrichen werden muss, verliert sich der wirtschaftliche Vorteil. Dazu kommt die fehlende Leucht- und Strahlkraft bei niedrigeren Pigmentanteilen.
Deckkraft ist in Klassen eingeteilt
Da Weiß naturgemäß als hellste Farbe schwierig dunklere Untergründe abdecken kann, kommen hier den vier Deckkraftklassen nach EN 13300 Bedeutung zu. Je niedriger die Deckkraft ist, desto höher die Klasse. Farben mit Deckklasse eins sind die hochwertigsten Produkte.
Da die Marketingabteilungen der Farbhersteller kreativ sind, wenn es um vermeintliche Qualität und Eigenschaften ihre Produkt geht, sollte beim Kauf immer auf den Bezug und die Referenz zu dieser Norm geachtet werden. Ein weiterer Qualitätsindikator ist die Nassabriebsklasse, die in fünf Stufen eingeteilt wird. Auch hier ist Klasse eins am hochwertigsten.