Wann ist ein Riss in der Fensterscheibe reparabel?
Sie kennen es vielleicht von gewissen KFZ-Glasreparaturanbietern – Flachglas ist durchaus reparabel. Mit bestimmten Techniken können zumindest kleine Risse repariert werden. Gute Nachrichten also für alle, die lieber Altes wieder auf Vordermann bringen, als alles gleich wegzuwerfen.
Damit Fensterglas repariert werden kann, müssen natürlich einige Voraussetzungen erfüllt sein. Diese lauten in etwa wie folgt:
- Der Riss bzw. die Risse dürfen bestimmte Längen- und Tiefenmaße nicht überschreiten.
- Nur oberflächliche Kratzer und Risse sind reparabel
- bei tieferem Sprung Austausch unumgänglich
- Rahmen sollte noch intakt sein
Welche Maximalmaße gelten für Risse?
Im Allgemeinen kann die folgende Pi mal Daumen-Regel angewendet werden, um die Reparierbarkeit von Schäden in der Fensterscheibe abzuschätzen: Der oder die Risse/Kratzer sollten kurz, in nicht zu großer Anzahl vorhanden und oberflächlich mit Finger und Fingernagel kaum ertastbar sein. Wenn Sie den Fingernagel schon in einen Riss vertiefen können, ist es Zeit für eine neue Scheibe.
Numerisch kann man sich an einer Maximallänge von 15 mm für Einzelrisse und einer maximalen Gesamtlänge von 45 mm für alle Risse orientieren. Die Tiefe eines Risses sollte 0,002 Zoll nicht überschreiten. Alles darüber hinausgehende kann man eher als Sprung bezeichnen.
Wie lässt sich ein Riss reparieren?
Im Glaserei- oder dem KFZ-Fachhandel gibt es einige Mittel zum selbstständigen Kitten kleinerer Risse in Flachglas. Auch im Internet wird man schnell fündig. Gängig sind vor allem Polierpasten und Glaskleber.
Polierpaste
Polierpasten werden oft als gebrauchsfertiges Set inklusive aller Utensilien verkauft. Die Paste muss auf den Riss aufgetragen und anschließend mit einem Poliervlies bzw. -filz glattpoliert werden. Das klappt vor allem mit Bohrmaschinenaufsätzen gut, die in manchen Sets enthalten sind.
Glaskleber
UV-aushärtende Klebstoffe für Glas sind eigentlich nur für das Verkleben von zwei Glasgegenständen oder von Glas mit anderen Materialien gedacht. Bei Fensterglasbeschädigungen sind sie daher eher für kleine herausgebrochene Stücke geeignet. Der Kleber wird mithilfe von UV-Licht ausgehärtet. Dazu liegt in Fertigsets oft eine UV-Taschenlampe bei.