Entstehung von Spannungsrissen
Spannungsrisse entstehen, wie der Name sagt, durch Spannungen im Material, nicht durch mechanische Einwirkung. Ein häufiger Grund sind große Temperaturunterschiede in der Glasscheibe, beispielsweise wenn eine Hälfte des Fensters voll in der Sonne liegt, während die andere Hälfte beschattet ist. Die erhitzte Hälfte will sich ausdehnen, die kühlere Hälfte nicht. Dadurch entsteht Spannungen im Glas. Da Glas nur sehr begrenzt elastisch ist, reißt es plötzlich.
Begünstigt werden Risse durch Temperaturunterschiede auch durch die Möblierung. Stehen in Fensternähe dunkle Möbel, heizen sie die besonnte Hälfte des Fensters mit auf. Auch aufgeklebte Folien und gefärbtes Glas machen die Scheibe anfällig. Dem Springen bei Temperaturunterschieden wird beispielsweise bei Ceranfeldern vorgebeugt (trotzdem kann es auch dort zu Spannungsrissen kommen).
Ein weiterer Grund für Spannungsrisse sind Materialfehler, beispielsweise Nickelsulfid-Einschlüsse bei Einscheibensicherheitsglas. Spannungsrisse treten manchmal schon kurze Zeit nach dem Einbau auf, es kann aber sein, dass das Fenster jahrelang in Ordnung ist, bevor es springt.
Wer zahlt beim Spannungsriss?
Fenster sind teuer, da ist es interessant zu wissen, wer einen Schaden bezahlt. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, muss der Vermieter für den Schaden aufkommen, wenn er nicht beweisen kann, dass Sie (oder die Nachbarskinder mit dem Fußball) den Schaden verursacht haben. Für Hausbesitzer gibt es Versicherungen, die Glasbruch einschließen. Eine solche Versicherung abzuschließen ist auf jeden Fall ratsam.
Die Hersteller bezahlen bei Spannungsrissen nicht, denn ihre Garantie bezieht sich auf die Funktionsweise des Fensters, beispielsweise, dass keine Feuchtigkeit in die Zwischenräume zwischen die einzelnen Scheiben gelangt und die Scheiben von innen beschlagen (das nennt sich Kondensationsfreiheit). Den Handwerker, der das Fenster eingebaut hat, können Sie bei einem Spannungsriss ebenso nicht in die Verantwortung ziehen.