Herstellung und Verarbeitung von Rollputz
Rollputz erfreut sich großer Beliebtheit, da er sowohl für Laien als auch für erfahrene Heimwerker eine attraktive Möglichkeit bietet, Innen- und Außenwände zu gestalten. Um ein dauerhaftes und dekoratives Ergebnis zu erzielen, sind sorgfältige Vorbereitung und die richtige Anwendung entscheidend.
Vorbereitung des Untergrunds
Bevor Sie mit dem Auftragen des Rollputzes beginnen, ist es essenziell, den Untergrund gründlich vorzubereiten. Entfernen Sie alte Tapeten, reinigen Sie die Fläche von Staub und Fett und füllen Sie eventuelle Löcher und Risse mit Spachtelmasse. Tragen Sie anschließend eine geeignete Grundierung, wie z.B. eine Dispersions-Haftgrundierung, auf. Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen, bevor Sie fortfahren.
Materialien und Mischungsverhältnisse
Je nach gewünschter Struktur und Effekten stehen verschiedene Materialien zur Verfügung:
1. Dekorputz mit Fertigputz und Wandfarbe:
- Material: Fertigputz, Innenfarbe, Wasser, Dispersions-Haftgrundierung.
- Mischungsverhältnis: 3 Teile Fertigputz, 3 Teile Wandfarbe, 2 Teile Wasser, ¼ Teil Grundierung.
- Vorteile: Kostengünstig und flexibel in der Strukturgebung.
2. Kalk-Zement-Mischung:
- Material: Stückkalk oder Weißkalkhydrat, Zement, Sand.
- Mischungsverhältnis: 2 Teile Kalkteig, 1 Teil Zement, 8 Teile Sand.
- Vorteile: Robust und widerstandsfähig, ideal für feuchtere Bereiche.
Auftragen des Rollputzes
Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, benötigen Sie bestimmte Werkzeuge und sollten spezifische Techniken anwenden:
1. Werkzeuge:
- Abdeckfolie und Klebeband zum Schutz des Arbeitsbereichs.
- Malerrollen und kleine Pinsel für Ecken und Kanten.
- Bohrmaschine mit Quirl-Aufsatz zum Mischen der Putzmasse.
- Spachtel und Glättkelle für vorbereitende und abschließende Arbeiten.
2. Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Mischen: Verwenden Sie die genannten Materialien und mischen Sie die Masse gründlich, bis eine homogene Konsistenz erreicht ist. Bereiten Sie nur so viel vor, wie Sie innerhalb von 30–45 Minuten verarbeiten können.
- Auftragen: Tragen Sie den Putz mit einer Kleisterbürste oder Malerrolle in gleichmäßigen, halbreisförmigen Bewegungen auf. Arbeiten Sie an zusammenhängenden Flächen, um sichtbare Übergänge zu vermeiden. Für eine glattere Oberfläche nutzen Sie eine Glättkelle.
- Strukturieren: Gestalten Sie den Putz je nach gewünschtem Effekt mit verschiedenen Werkzeugen wie Bürsten, Besen oder Strukturwalzen.
Trocknung und Nachbearbeitung
Nach dem Auftragen muss der Rollputz vollständig durchtrocknen. Dies kann je nach Dicke und Umgebungstemperatur 24 bis 48 Stunden dauern. Eine gleichmäßige Trocknung wird durch ausreichende Belüftung und moderate Raumtemperaturen unterstützt. Nach der Trocknung kann der Rollputz, wenn gewünscht, mit Wandfarbe gestrichen oder mit einer Schutzschicht versehen werden, um die Langlebigkeit zu erhöhen.
Zusätzliche Tipps für die Verarbeitung von Rollputz
- Verwendung von Additiven: Für eine geschmeidigere Konsistenz können Sie der Putzmasse einen kleinen Schuss Spülmittel hinzufügen. Dies erleichtert das Auftragen und verbessert die Verteilbarkeit.
- Auftragsfläche vorab anfeuchten: Befeuchten Sie den Farbroller leicht mit Wasser, bevor Sie den Putz aufnehmen. Dadurch nimmt der Roller den Putz besser auf und gibt ihn gleichmäßiger ab.
- Verarbeitungstemperatur: Achten Sie darauf, den Rollputz bei idealen Temperaturen von 15 bis 25 Grad Celsius zu verarbeiten. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können das Trocknungsverhalten beeinflussen und zu unerwünschten Ergebnissen führen.
- Schutz angrenzender Bereiche: Decken Sie angrenzende Wände, Decken und Böden mit Abdeckfolie und Malerkrepp ab, um Verschmutzungen zu vermeiden.
Mit diesen Tipps und der detaillierten Anleitung sind Sie bestens gerüstet, um Rollputz selbst herzustellen und erfolgreich zu verarbeiten. Experimentieren Sie mit verschiedenen Materialien und Techniken, um einzigartige und ansprechende Ergebnisse zu erzielen.