Schimmel auf Rigips
Rigips ist ein Material, das vielen Schimmelarten einen guten Lebensraum bietet. Schimmelpilze können Zellulose verdauen und sich davon ernähren. Deshalb finden sie auf Gipskartonplatten nicht nur einen Lebensraum, sondern auch einen guten Nährboden, auf dem sie sich schnell ausbreiten können.
Voraussetzungen für das Wachstum von Schimmel
Schimmel bildet sich, wenn Feuchtigkeit im Spiel ist. Feuchtigkeit ist die wesentliche Ursache für einen Befall. Da Rigips nur langsam trocknet, ist der Nährboden für Schimmelpilze lange Zeit vorhanden. Die Bildung kann sehr schnell erfolgen, da Schimmelsporen praktisch allgegenwärtig sind. Aus ihnen entwickelt sich der sichtbare Schimmelbelag.
Gefahren durch Rigipswände
Rigipswände werden sehr schnell von Schimmel befallen, wenn sie feucht sind. Der Befall schreitet rasch voran und ist kaum aufzuhalten. Bedenken Sie, dass der oberflächlich sichtbare Belag lediglich ein Teil des Problems ist. Das gesamte Ausmaß des Befalls ist nicht immer sichtbar.
Schimmel hinter Rigipswänden
In einer denkwürdigen Studie wurde festgestellt, dass selbst bei völlig intakt erscheinenden Oberflächen aus Rigips in 90% der Fälle hinter den Platten und in den Zwischenräumen der Vorsatzschalen ein Befall mit mehreren Schimmelpilzarten gleichzeitig gefunden wurde. Der Befall war teilweise massiv, auch wenn an der Oberfläche keine Spuren zu erkennen waren.
Stachybotrys chartarum
Dieser sehr gefährliche, meist schwarz oder schwärzlich gefärbte Schimmelpilz kommt bevorzugt auf Rigipsplatten vor. In Einzelfällen hat er bereits zum Tod von Säuglingen geführt, viele andere sind schwer erkrankt. Schuld daran sind die Mykotoxine (Pilzgifte), die Stachybotrys-Arten bilden. Sie sind bereits in geringsten Mengen schädlich. Selbst abgetötete Sporen lösen durch das vorhandene Toxin Symptome aus.
Symptome von Stachybotrys chartarum
Eine Infektion mit geringsten Mengen der Pilzgifte, die über die Haut oder durch Einatmen der Sporen ausgelöst wird, kann folgende Symptome auslösen:
- Nasenbluten, Lungenblutungen, Atemnot
- schwere Lungenentzündungen
- Herzrhythmusstörungen
- massive Immunabwehrstörungen
- teilweise der Verlust des logischen Denkvermögens und des Gedächtnisses (Alzheimer schreitet sehr rasch fort)
- Abnahme der weißen Blutkörperchen
- grippeartige Symptome, Müdigkeit, Haarausfall, Geschwüre im Mund
- Rötungen und Schwellungen der Gesichtshaut, entzündliche, nässende Hautkrankheiten
Die Erkrankung beginnt mit Geschwüren auf der Mundschleimhaut. Später kommt es zu einer Verminderung der weißen Blutkörperchen und zu einer verminderten Blutgerinnung. Unbehandelt kann die Krankheit zum Tod führen, da die Aufnahme von Nahrung nicht mehr möglich ist.
Entsorgung von GK-Platten
Da man als Laie nie sicher sein kann, ob sich Stachybotrys chartarum nicht auf oder hinter den betroffenen Gipskartonplatten ausgebreitet hat, ist bei der Sanierung äußerste Vorsicht geboten.
Notwendige Entsorgung
Die Platten müssen unbedingt vollständig und großflächig entfernt werden, eine Trocknung ist zu vermeiden. Ist ein Befall wahrscheinlich, müssen Teile der Unterkonstruktion ebenfalls vollständig entfernt werden. Die Entsorgung sollte durch erfahrene Fachfirmen erfolgen. Es ist unbedingt mit vollständiger Schutzkleidung und geeignetem Atemschutz zu arbeiten. Die Entsorgung erfolgt in speziellen, reißfesten Säcken und unter Vermeidung jeglicher Staubentwicklung.