Markisen zum Selberbauen
Markisen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Die wohl bekanntesten sind die Gelenkarm-Markisen, auf deren Prinzip auch Klassettenmarkisen beruhen. Zum Selbermachen sind diese Markisen jedoch für die meisten Heimwerker ungeeignet, da ein hoher technischer Aufwand bei der Produktion erforderlich ist. Die nachfolgenden Markisen-Konzepte eignen sich deutlich besser als Gelenkarmmarkisen und sehen auch noch besser aus:
- Pergola-Markisen
- Seilspannmarkisen
- ein Mix aus beiden Markisenbauformen
Seilspannmarkisen können vielseitig montiert werden
Interessant an der Seilspannmarkise ist vor allem die Vielfältigkeit. So können Sie eine Seilspannmarkise auch als Pergola-Markise bauen. Aber auch freistehend können Sie sie errichten. Insgesamt stehen Ihnen die folgenden Montagemöglichkeiten frei:
- Hauswand hinten (Decke oder Wand) und zwei Ständer vorne
- Hauswand zu anderer Wand oder Mauer (beispielsweise Gartenmauer)
- Ständer vorne und hinten (freistehend)
- seitlich an Hauswänden mit zwei Ständern (an einer Seite vorne und hinten) zum seitlichen Ziehen
- mit Längsträgern, an denen Sie die Seile befestigen
Befestigungsmöglichkeiten der Markisenbespannung
Aber auch bei der Befestigung können Sie unterschiedlich vorgehen. Metallbewehrte Ösen direkt in der Bespannung, durch die Sie das Seil ziehen, sind nicht empfehlenswert. Stattdessen aber Pendelösen oder Pendelhaken. Im Markisenstoff wird der Haken befestigt. Dann folgt eine Verlängerung, an deren Ende ein Haken (wie ein Karabiner) oder eine geschlossene Öse ist.
Mit oder ohne Querstangen
Sie können aber auch quer Schlaufen einnähen, in die Sie Querstangen einschieben, an deren Enden dann die Pendelösen angebracht werden. In dieser Bauform eignet sich auch die Seilspann-Markise gut als Regenschutz. Werden die Querstangen in kurzem Abstand montiert, lässt sie der Markisenstoff besser spannen. Damit fängt sich dann auch weniger oder kein Wasser auf der Bespannung.
Je breiter eine Markise wird, desto mehr sind Querstangen erforderlich
Ob Sie sich jetzt für die Variante mit oder ohne Querstangen entscheiden, bleibt weitgehend Ihnen überlassen. Die Anbauanleitung ist für beide Varianten gleichermaßen geeignet. Weitgehend bleibt die Entscheidung jedoch insofern, als dass die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Breite der Markise steigt, dass Sie Querstangen wegen der Stabilität benötigen. Andernfalls lässt sich der Markisenstoff nicht mehr gut spannen und hängt durch.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selbermachen einer Seilspannmarkise
- Markisenstoff
- Spannseile
- Befestigungsmaterial für die Seile
- eventuell Seilspanner
- eventuell Metallösen
- Pendelhalter mit Ösen oder Haken
- eventuell Querstangen
- eventuell Ständer (Leichtmetallprofile oder Holzständer)
- Bohrmaschine
- je nach Material Stein- oder Metallbohrer
- Zangen
- Schraubenzieher
- Schraubenschlüssel
- Ratschenkasten
- Richtschnur
- Wasserwaage
- Arbeitsleiter
- eventuell Lochzange
- eventuell Nähmaschine
- eventuell Nietzange für Ösen
1. Vorbereitungsarbeiten
Bevor Sie die Markise selber machen können, müssen Sie natürlich die Flächen ausmessen. Nicht nur für die Seil- und Ständermaße benötigen Sie die Maße – auch, um die Bespannung entsprechend zuschneiden zu können. Bedenken Sie beim Nähen von Kedern (als Schleifen) und mehreren Schleifen von zusätzlichen Querträgern, dass Sie den Markisenstoff entsprechend lang auswählen. Schlaufen werden genäht, indem der Stoff mit einer hohlen Schleife gefaltet und dann vernäht wird.
Sie müssen also in diesem Fall den Mehrbedarf unbedingt dazu addieren. Je nachdem, wie umfangreich Sie Ihre Seilspannmarkise selber machen möchten, ,müssen Sie gegebenenfalls den Markisenstoff nähen. Es gibt Hersteller, die den Stoff für Sie nähen und die entsprechenden Befestigungsösen bereitstellen. Das hat den Vorteil, dass die Gesamtbreite immer stimmt, weil die Materialien aufeinander abgestimmt sind. Andernfalls müssen Sie auch die Länge der Befestigungsösen berücksichtigen.
2. Ständer montieren und Spannseile anbringen
Wie Sie ein Punktfundament selber machen, zeigen wir Ihnen hier. Bedenken Sie, dass Sie bei Holzständern Metallschuhe dafür in die Fundamente eingießen müssen.
Sind die Ständer fest, können Sie die Seilbefestigungen anmontieren. Wandseitig verwenden Sie dazu je nach Material der Wand Injektionsmörtel oder Stahldübel. Herkömmliche Allzweckdübel aus Kunststoff sind weniger geeignet. Bedenken Sie, dass die Markise unter Umständen wie ein Segel von einer Windböe erfasst oder nass und schwer geregnet werden kann. Je nach Befestigungssystem werden die Endpunkte eingehängt oder mit Seilspannern gespannt.
3. Die Bespannung montieren
Beim Montieren der Bespannung müssen Sie darauf Rücksicht nehmen, ob Sie Haken ähnlich wie Karabiner nachträglich in das Seil einhaken können, oder ob Sie die Ösen auf das Seil aufziehen müssen, bevor Sie die Seile beidseitig befestigen.