Passende Aufbauten auf sichtbaren Holzbalkendecken
Die Schallisolierung und Wärmedämmung einer abgehängten Holzbalkendecke ist relativ einfach und sehr effektiv. Durch die Nutzung der Fachung zwischen den Balken kann die Dämmung in einer entsprechend dicken Schicht eingebracht werden. Doch was tun, wenn man die Optik der Holzbalkendecke erhalten möchte?
Folgende Möglichkeiten, eine gute Trittschall- und Wärmeisolierung bei einer offenen Holzbalkendecke haben wir für SIe unter die Lupe genommen:
- Verbund-Trockenbauplatten in Verbindung mit einer Wabenschüttung
- Schwimmender Estrich
- Zusätzliche Beschwerungslage
Verbund-Trockenbauplatten mit Wabenschüttung
Bei einer Wabenschüttung wird das Schüttgut auf eine wabenförmig unterteilte Papp-Zwischenschicht eingebracht. Dadurch kann das Füllmaterial nicht wandern, Waben-Systems sind sofort nach dem Füllen belastbar und müssen nicht nachverdichtet werden. Mit einem Gewicht von 45 – maximal 90 kg/m² eignen sich Wabenschüttungen auch für Altbauten, bei denen sich eine statische Einschätzung der Decke oft schwierig gestaltet. Verbund-Trockenbauplatten bestehen im Regelfall aus zwei Gipsbeton-Platten mit einer entsprechend verpressten und verklebten Dämmschicht zwischen den Platten. Dadurch können niedrige Fußbodenaufbauten von etwa 65 mm Gesamthöhe (20 mm Schüttung + 45 mm Verbund-Trockenbauplatte) erreicht werden. Schon dieser geringe Aufbau hat auf einer offenen Holzbalkendecke hervorragende schallisolierende Eigenschaften und erzielt eine Trittschallverbesserung von 31 dB.
Schwimmender Estrich
Ein schwimmender Estrich beschwert die Holzbalkendecke mit einem elastischen Gewicht. Das ist ideal für die Verbesserung der Schalldämmung, die meisten schwimmenden Estriche weisen außerdem eine hohe Feuerwiderstandsklasse auf. Hier muss allerdings die nötige Diffusionsoffenheit der Materialien beachtet werden, ideal geeignet ist Zementestrich. Er kann ohne Verschweißen verlegt werden, ist feuchteunempfindlich und kann auch über Feuchträumen eingesetzt werden. Einziger Nachteil ist das relativ hohe Gewicht. In Altbauten mit prekärer Statik sollte vor der Nutzung eines schwimmenden Estrichs ein Fachmann zu Rate gezogen werden.
Zusätzliche Beschwerungslage
Eine zusätzliche Beschwerungslage sorgt ähnlich wie ein schwimmender Estrich dafür, dass mehr Gewicht auf die Holzbalkendecke wirkt und so die Schwingungsübertragung massiv gedämpft wird. Geeignet sind hier Vollsteine, auch Kies- beziehungsweise Schotterschüttungen bringen das nötige Gewicht mit. Schüttungen sind aufgrund ihrer Elastizität noch besser für die Schallisolierung geeignet als Vollsteine, beide Formen der zusätzlichen Beschwerungslage bringen allerdings eine Menge Gewicht mit. Der Fußbodenaufbau wird ebenfalls sehr hoch. Dafür wird mit dieser Methode eine ausgezeichnete Schalldämmung erreicht.