Architektonische Wahrscheinlichkeit
Bis in die 60er Jahre waren Deckenkonstruktionen mit tragenden Holzbalken weit verbreitet. Im Zuge vieler Renovierungen und Sanierungen von Altbauten verschwanden viele Balken sowohl von unten als auch von oben. Da ein vollständiges Freilegen der Balken für das Aufhängen und Befestigen von Lampen und anderen Einrichtungsgegenständen nicht möglich oder unwirtschaftlich ist, wird deren Lokalisierung erforderlich.
Balkentragene Deckenkonstruktionen wurden nach statischen und bauphysikalischen Gesichtspunkten ausgeführt. Einige Grundlagen helfen bei der Suche nach der genauen Lage:
- tragende Balken verlaufen meist rechtwinklig zur kürzeren Raumwand
- bei Geschossdecken liegen Balken in der Regel quer zum Dachfirst
- Abstände zwischen Balken sind gleichmäßig und liegen zwischen 50 und 120 Zentimetern
So finden Sie die Balken in Ihrer Decke
1. Klopfen und Abhören
Das Abklopfen der Decke kann die Lage der Balken bei völliger Stille durch unterschiedliche Tiefen und Dumpfheit anzeigen. Zur Verstärkung der erzeugten Geräusche wird ein Stethoskop etwa fünf Zentimeter von der Klopfstelle entfernt an die Decke gehalten. Bedenken Sie, dass ein Stethoskop Geräusche recht stark verstärkt.
2. Ausmessen mit Ultraschall
Verwenden Sie ein professionelles Messgerät, möglichst auf Ultraschallbasis. Diese Geräte können in Baumärkten oder im Baustoffhandel ausgeliehen werden. Sie haben allerdings das Problem, dass sie das vorgefundene Holz nicht unterscheiden können. Das Ergebnis kann sich deshalb auch auf Latten und andere Unterkonstruktionen beziehen.
3. Anstechen oder Anbohren
Sind Klopfen oder Messen keine Alternativen oder führen zu keinem Ergebnis, müssen die Balken ertastet werden. Die kleinste Lochgröße erzeugt eine Spritzennadel, die bei weichem, elastischem oder porösem Beplankungsmaterial funktioniert. Andernfalls bohren Sie kleine Löcher der Größe sechs oder acht und tasten die Balken mit einem Draht ab.