Konstruktionstechnische Vor- und Nachteile
Holzbalken bestehen auch im modernen Hausbau immer noch neben Stahlbeton und Stahlträgern als Deckenträger. Neben der attraktiven Optik von sichtbaren Balken werden Holzbalken im Haus aus wegen der folgenden günstigen bauphysikalischen Eigenschaften verbaut:
- Geringe Neigung zur Kälte- und Wärmebrückenbildung
- Auch von versierten Laien konstruktionstechnisch zu verarbeiten
- Ökologisch sinnvolle Ergänzung von Gebäuden aus Naturmaterialien
- Leichte und stabile Befestigung von Lampen und Wohndekoration mit Holzschrauben
- Anpassung an bauliche Gegebenheiten (Durchgänge, Kamin, Treppen) leicht realisierbar
Diesen Vorteilen stehen folgende Nachteile gegenüber, die teilweise mit höherem Konstruktionsaufwand ausgeglichen werden müssen:
- Die erforderliche Tragfähigkeit verlangt große Querschnitte
- Hohe Trittschallentwicklung, die mit Beschweren und Füllen der Zwischenräume reduziert wird
- Wenn die Balken an der Unterseite sichtbar bleiben sollen, entsteht ein hoher Aufbau auf der Oberseite
- Die Balken brauchen Pflege und vertragen keine Feuchtigkeit
- Holzbalken können von Insekten und Pilzen befallen werden
Im Handel sind sortierte Holzbalken erhältlich
Bei der Berechnung der Statik und Tragfähigkeit unter Einbeziehung der maximalen Spannweite von Holzbalken gibt es nur unwesentliche Unterschiede zu Stahlträgern. Bei Holzbalken kommt es auf die fachgerechte und zuverlässige Sortierung an, die sich in Sortier- und Holzqualitätsklassen ausdrückt.
Die statische Berechnung erfolgt in der Belastungseinheit von Kilonewton pro laufendem Balkenmeter oder pro Quadratmeter Fläche. Viele in Normen integrierte Standardmaß von Holzbalken geben Planungssicherheit sowohl in bautechnischer als auch finanzieller Sicht.
Problemfeld Balkenköpfe
Neuralgischer Punkt bei Holzbalken als Deckenträger sind die Auflagen im Mauerwerk. Hier müssen Lösungen gegen Feuchtigkeitseintrag und für die vorgeschriebene Feuerwiderstandsklasse umgesetzt werden. Individuelle Dämmlösungen müssen den modernen und strengen Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) genügen.