Qualität entscheidet über Kantenempfindlichkeit
Wie bei allen industriell gefertigten Produkten gibt es große Qualitätsunterschiede. Die meisten Fachleute sind sich einig, dass eine hochwertige Siebdruckplatte aus Birkenholz, z.B. aus finnischer Produktion, durchgängig wetterfest und feuchtigkeitsbeständig zu sein hat.
Die Holzschichten werden mit wasserfesten Klebstoffen unter hohem Druck verpresst. Dadurch entsteht ein technisch widerstandsfähiger Werkstoff. Nach dem Bohren oder Schneiden der Siebdruckplatte entstehen Kanten, die versiegelt werden können, bei hochwertigen Platten aber nicht müssen.
Mechanischer Schutz durch Profile
Viele Anwender im Fahrzeugbau und hier insbesondere im Anhängerbau sowie bei der Herstellung von Ladeklappen für Pritschenwagen verzichten auf eine explizite Versiegelung der Kanten z.B. durch Lackieren. In den meisten Fällen werden im Außenbereich Aluminiumprofile auf die Abschlusskanten montiert.
Sie verhindern nicht nur den direkten Wasserkontakt, sondern dienen auch als Bruch- und Stoßschutz. Wenn an alten Siebdruckplatten Ausbesserungen vorgenommen werden müssen, handelt es sich fast immer um Brüche an Ecken und Kanten.
Versiegelung
Soll versiegelt werden, was bei Siebdruckplatten aus osteuropäischer und asiatischer Produktion sehr zu empfehlen ist, kommen folgende Streichmittel in Frage:
- Bootslack
- Holzöl
- Lasur
- Parkettlack
- Sperranstrich
Nicht zu empfehlen sind Flüssigkunststoffe und Silikon, da sich nicht gut mit den Füllstoffen in der Siebdruckplattensubstanz vertragen. Neben den Schnittkanten ist auch an die Versiegelung der Bohrlöcher zu denken.
In der Regel ist die Bruchgefahr an den Ecken wesentlich höher als eine Schädigung durch Nasswerden und Quellen. Das gilt auch, wenn es tatsächlich zum Bruch kommt. Selbst „ausgefledderte“ Ecken und Kanten bestehen auch im nicht glatten Schnittbild aus einem komplett wasserfesten Aufbau.