Nicht wirklich zum Lackieren geeignet
Genaugenommen ist es ein Paradoxon, eine Siebdruckplatte wasserfest streichen oder lackieren zu wollen. Die prägende Grundeigenschaft der Siebdruckplatte ist ja gerade die Wasserfestigkeit. Es kann sogar zu einer Art „Verschlimmbesserung“ führen, wenn durch Lackieren versucht wird, die Eigenschaften zu verändern beziehungsweise zu verbessern.
- Durch die aufgebrachten Streichmittel (Verdünnung, Grundierung, Haftbrücke, Lack) können sowohl das Phenolharz als auch der Schichtleim angelöst werden
- Das Anschleifen der Phenolharzschicht beraubt dieser ihrer Wirkungskraft
Im Prinzip ist das Lackieren mit einem sehr stabilen filmbildenden Lack die sicherste Art, die Siebdruckplatte umzufärben. Der Anstrich entspricht mehr einem autarken Überzug, der die umhüllt und versiegelt. Folgende Lackarten sind dafür geeignet:
- Bootslack
- Coat
- Flüssigkunststoff
- Zwei-Komponenten-Außenlacke
Trotz der meist hohen Versprechen der Farbenhersteller kann das Lackieren auch immer schiefgehen. Fast nie widersteht der Anstrich mechanischen Belastungen.
Alternative prüfen
Bei der Betrachtung des Unterschieds von Siebdruckplatte und Multiplexplatte fällt vor allem die Phenolharzbeschichtung auf. Als zweiter wesentlicher Unterschied kann der verwendete Leim beim Schichtaufbau benannt werden.
Wenn ein Lackieren geplant ist, kann als Alternative zur Siebdruckplatte trotzdem eine Multiplexplatte die bessere Wahl, auch im Außenbereich, sein. Wenn die Platte aus Birkenholzfurnier besteht und mit wasserfestem Leim verarbeitet wurde, reduziert sich der Unterschied auf die fehlende Phenolharzbeschichtung. Sie wird beim Lackieren von dem entsprechenden Auftrag einer geeigneten Lackart ersetzt.
Eine andere eventuell besser gangbare Alternative kann das Folieren der Siebdruckplatte darstellen. Mit dem Aufziehen der Folie werden die Ausgangseigenschaften beibehalten und die Platte lediglich umhüllt.