Ausbessern oder verkleiden
Handwerksbetriebe definieren den Unterschied zwischen Spachteln und Verputzen über die Art und Ausführung des Auftrags. Verputzt werden große, zusammenhängende Flächen, gespachtelt werden einzelne Stellen. Beim Spachteln wird manuelle Druck- und Streichkraft angewendet, Putz wird auf Flächen gespritzt oder geworfen. Diese groben Trennlinien überschneiden sich in der Praxis häufig und sind oft nicht exakt zuzuordnen. Im Zweifelsfall entscheidet die Bezeichnung der Arbeitsleistung auf der Rechnung, worum es sich nach Ansicht des Ausführenden gehandelt hat.
Während bei senkrechten Flächen, wie Wänden, der Unterschied an der Art der Ausführung erkennbar ist, verschwimmen die Unterschiede insbesondere bei der Frage, ob eine Decke verspachtelt oder verputzt werden soll. Bestimmte Putzarten, wie gestrichene Zierputze, werden nach dem Auftragen durch Aufspritzen oder Aufwerfen von Hand durch Streichen weiter bearbeitet. Diese Strukturierung ist der Spachtelung sehr ähnlich.
Techniken und Mischformen
Spezielle Putzarten werden beim gleichmäßigen Auftragen auf Flächen gespachtelt, obwohl sie per Definition eigentlich dem Verputzen zugeordnet werden können. Typische Beispiele sind Kalkputze und fließende, streichfähige Spachtelmassen.
Durch den Einsatz von Armierungen, wie Gewebe oder Netze, können Mischungen beider Arbeitstechniken entstehen. Die punktuelle Fixierung erfolgt durch Spachteln, das Überziehen und Füllen der Flächen durch Verputzen.
Art der Anwendung
Ein weiteres Indiz für die Zuordnung sind die verwendeten Werkzeuge zum Spachteln oder Verputzen. Werden Kellen oder Spachtel mit manueller Führung und Druckausübung verwendet, trifft eher das Spachteln zu. Beim Werfen der Spachtelmasse ist die Bezeichnung Verputzen zutreffender, beim Spritzen ohne Nachbearbeitung liegt kein Spachteln vor.