Überlegungen vor dem Baubeginn
Zunächst einmal sollten Sie klären, ob rechtliche oder praktische Gründe gegen die Errichtung eines eigenen Holzofens im Garten sprechen. Mieter eines Hauses sollten zunächst beim Vermieter nachfragen, da es sich um eine durchaus sehr schwere Konstruktion handelt, die sich später nicht ganz einfach wieder entfernen oder versetzen lässt.
Allerdings kann auch eine Nachfrage beim örtlichen Bauamt nicht schaden. In den meisten Fällen kann ein Steinbackofen zwar ohne Baugenehmigung errichtet werden. Aufgrund der von einer solchen (halboffenen) Feuerstelle ausgehenden Brandgefahr können aber bestimmte Mindestabstände von der bestehenden Bebauung einzuhalten sein. Sie sollten zudem die mögliche Rauchentwicklung nicht unterschätzen und entsprechende Abstände zum eigenen Haus oder zu Nachbarbalkonen einhalten.
Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, zu einem eigenen Steinbackofen zu kommen. Während komplett fertig angelieferte Steinbacköfen sehr teuer sein können, liegen die Kosten für Bausätze in der Regel bei rund 800 bis 1.400 EUR. Komplett selbst gebaute Steinbacköfen sind günstiger zu realisieren, erfordern aber auch mehr handwerkliches Geschick.
Auch ein Bausatz erfordert zusätzliche Materialien und Arbeitsschritte
Die erhältlichen Bausätze für Steinbacköfen beschränken sich aus logistischen Gründen in der Regel auf den eigentlichen Ofen. Nicht im Lieferumfang enthalten ist im Normalfall das Material, das Sie zusätzlich für die Errichtung von Fundament und Sockelaufbau benötigen. Außerdem müssen auch Bausatz-Steinbacköfen vor Ort meist noch zusätzlich isoliert und dabei „eingebrannt“ werden.
Bei der Planung des anzulegenden Fundaments sollten Sie das Gesamtgewicht des Ofens nicht unterschätzen. Meistens wird eine Bodenplatte aus Beton gegossen, worauf dann Stützwände aus Ziegeln gemauert werden. Wenn tragende Wände aus Beton gegossen werden, sollten diese mit Metall armiert werden, um so auch absolut frostsicher zu sein.
Der Bau der Ofenkuppel
Sobald der Standfuß aus Fundament, Sockel und Bodenplatte für den Ofen realisiert werden konnte, kann der Bau des eigentlichen Ofens beginnen. Dabei sollte auch an die Isolierung nach unten hin gedacht werden, um so später beim traditionellen Backen perfekte Ergebnisse erzielen zu können. Hierfür können beim Selbstbau eines Holzbackofens wärmespeichernde Materialien wie Sand oder Glas verwendet werden, um die gesamten Kosten nicht zu stark in die Höhe zu treiben. Der Boden der Backkammer wird darüber aus Schamottsteinen gemauert.
Nun wird die Kuppel selbst aus den einzelnen Bausteinen aufgemauert. Damit diese später auch den hohen Temperaturen und anderen Belastungen standhält, sollten Sie geeigneten Spezialmörtel verwenden. Für das runde Mauern der Kuppel aus Ziegelsteinen sind stützende Schablonen aus Holzplatten oder Styropor sehr hilfreich. Sie sollten beim Bau der Brennkammer nicht vergessen, ein Loch für das später einzusetzende Rauchrohr frei zu lassen.
Nachdem die Konstruktion der Brennkammer mindestens eine Woche lang trocknen konnte, können Sie sich schließlich um die weitere Isolierung sowie um den Einbau der Ofentür aus Eisen kümmern. Bevor Sie aber zum ersten Mal in Ihrem neuen Ofen backen können, müssen Sie diesen erst über mehrere Tage hinweg „einbrennen“. Dabei können selbst bei größter Vorsicht mitunter noch kleinere Risse auftreten, die wiederum verputzt werden müssen. Auch später muss stets auf die richtige Heiztechnik geachtet werden, damit der Steinbackofen keinen Schaden nimmt.