Die Eigenschaften von Strukturfarbe
Strukturfarbe ist, wie ihr Name uns schon verrät, eine besondere Art von Wandfarbe: Nämlich eine, die eine Struktur mit sich bringt. Sie liefert also nicht nur homogenisierende Deckung und/oder einen bestimmten Farbton, sondern kleidet den Raum auch mit einer charakteristischen Oberflächenstruktur aus.
Diese Oberflächenstruktur erreichen die meisten Produkte durch beigemischten Quarzsand. Dadurch erhält die meist auf Kunstharz basierende Dispersionsfarbe eine dickere, gröbere Konsistenz und der Anstrich einen putzartigen Charakter, der dem Raum wiederum ein rustikales, außergewöhnliches Ambiente verleiht. Manchen Strukturfarben sind auch kleine Kügelchen beigemengt – damit bekommt die Wand eine besonders auffällige und leicht verspielte Struktur.
Wie Sie die Strukturfarbe richtig verarbeiten
Das Verarbeiten von Strukturfarbe erfordert einige Sorgfalt – denn schließlich soll sie ja für das Raumgefühl eine herausragende Rolle spielen und sich weniger dezent im Hintergrund halten wie ein klassischer, schlichter, Weißanstrich.
Damit der gewünschte Struktureffekt auch erfreut und nicht stellenweise störend ins Auge fällt, sollten Sie folgendes beachten:
- Vor dem Anstrich Wand auf Tragfähigkeit und Saugfähigkeit prüfen
- Je nach Analyseergebnis evtl. grundieren
- Strukturfarbe gut umrühren
- Mit Lammfellrolle auftragen und mit Quast nachstrukturieren
- Bei Tageslicht und von Lichtquelle (Fenster) ausgehend arbeiten
Für guten Halt sorgen
Damit die Strukturfarbe gut hält, ist bei bestimmten Wandgegebenheiten eine Grundierung zu empfehlen. Da die mit den Strukturelemente angereicherte Farbe schwerer und substanzreicher als normale Wandfarbe ist, sind vor allem Wände mit schlechter Tragkraft kritisch. Also solche mit poröser, sandender oder kreidender Oberfläche, mit Altanstrichen belegte oder mit Salz- und Schmutzrückständen belastete. Solche Wände sollten Sie mit einem Tiefengrund oder einem Haftgrund vorbehandeln.
Struktur gleichmäßig aufarbeiten
Damit sich die Strukturfarbe gleichmäßig durchmischt, rühren Sie sie vor der Anwendung gut um. Tragen Sie sie erst flächig mit einer Lammfell-Malerrolle auf. In der noch feuchten Schicht arbeiten Sie in lockeren Würfen kreuzweise mit einem Quast nach. Sie können alternativ auch gleich mit dem Quast arbeiten und den Schritt mit der Rolle einsparen.
Mit dem Licht arbeiten
Streichen Sie an einem sonnigen Tag und beginnen an der Fensterseite. So haben Sie die entstehende Oberflächenstruktur und die Schattenwürfe der Strukturvorsprünge gut im Blick und können bei Bedarf nachkorrigieren. Besonders bei Strukturfarben mit beigemengten Kügelchen, die sehr intensive Schattenbilder ergeben, sollten Sie immer vom Licht ausgehend arbeiten.