Schliff im Mikrometerbereich
Beim Polieren handelt es sich im Prinzip um ein minimal invasives Abschleifen der oberen Schicht des versiegelnden Klarlacks. Neben dünnen Schmutzfilmen können verbrannte und zerstörte Partikel abgetragen werden. Damit wird der Weg wieder frei für das einfallende Licht, das durch eine flächenweite gleichmäßige Reflexion den Glanzeffekt erzeugt.
Die obere Klarlackschicht ist gängigerweise zwischen zwanzig und vierzig Mikrometer (um) dick. Beim Polieren wird neben dem Schmutzfilm zwischen 0,1 bis 0,5 um Material abgetragen. Das wird mit Schleifpasten erreicht, die eine Körnung ab 1000 aufweisen. Die feinsten Körnungen finden sich als Schleifblüten und reichen bis 3000. Mit diesen Poliermitteln wird stumpfer Lack aufbereitet.
Manuelles Polieren vermittelt Gefühl
Erfahrene und feinfühlige Schleifer erfühlen, wann sie den Schmutz „durchdrungen“ haben und auf die Härte der Lackoberfläche stoßen. Das kann sich unterscheiden, da Schmutzfilme keine durchgängig gleiche Dicke aufweisen.
Wenn der Lack in erster Linie ausgeblichen und vergilbt ist, sollten Laien eher ein manuelles Polieren versuchen. Um wieder auf Hochglanz zu polieren beziehungsweise auf den maximal erreichbaren Glanzgrad, den der Lack besitzt, ist ein „erfühlendes“ Polieren erfolgversprechender.
Maschinelles Polieren hat den Nachteil, dass nach „Schema F“ gearbeitet wird. Das setzt viel Erfahrung mit der Nutzung der Poliermaschine voraus. Neben einem „Verkanten“ ist bei unsachgemäßer Anwendung ein partielles Erwärmen des Lacks nicht zu vermeiden, was zu Polierfehlern und dem fälschlicherweise und nicht beabsichtigten „Einarbeiten“ von Inhaltsstoffen der Poliersubstanzen führt.
Wenn beim Lack polieren das Ausarbeiten von Kratzern im Mittelpunkt steht, ist erfolgversprechendes Anwenden einer maschinellen Politur leichter umzusetzen.