Wärmeentwicklung kann Oberfläche schaden
Die Beliebtheit von Kunstharzlack begründet sich auch auf dem „glänzenden“ Auftritt der lackierten Oberflächen nach dem Austrocknen. Sollte der Glanz zu matt ausfallen, wurde entweder der falsche Lack gewählt oder es liegt ein Verarbeitungsfehler vor. Das nachträgliche Polieren bringt nur in seltenen Fällen eine Verbesserung des Glanzes.
Wenn Polieren ausprobiert werden soll, sollte unbedingt vorsichtig und per Annäherung an die Flächen herangegangen werden. Sollte es zu einer zu hohen Erwärmung der Lackoberflächen kommen, besteht sonst das Risiko, einen gegenteiligen Effekt zu erzielen. Wärme kann den Kunstharzlack stumpfer oder im schlechtesten Fall sogar milchig werden lassen.
Vier gängige Hilfsmittel
Da jeder Kunstharzlack aus einer individuellen Mischung besteht, unterscheidet sich auch das Verhalten beziehungsweise die Reaktion auf Polierversuche. Vier Hilfsmittel sind gebräuchlich, um ein Polieren von Kunstharzlack zu versuchen:
Autowachs
Beim Polieren mit Autowachs wird die Oberfläche des Kunstharzlacks nicht wirklich poliert. Genau genommen wird ihr nur die Möglichkeit genommen, Mikropartikel von Staub auf der Oberfläche, auch durch elektrostatische Aufladung, festzuhalten. Diese Eigenschaft kann zu einem wahrnehmbaren Effekt der Glanzzunahme führen.
Schleifpaste
Spezialschleifpasten gibt es für alle erdenklichen Polieraufgaben. Insbesondere im Fahrzeug- und Karosseriebau sind sehr unterschiedliche Produkte und Wirkungsweisen im Einsatz. Im Prinzip können auch nicht ausdrücklich für Kunstharzlack ausgewiesene Pasten (10,00€ bei Amazon*) ausprobiert werden.
Schleifpapier (2000er- und 3000er-Körnung)
Sehr fein gekörntes Schleifpapier hat einen polierenden Effekt. Ab einer 2000er-Körnung kann das Schleifen als Polieren bezeichnet werden und ist vor allem zum Abtrag von „Orangenhaut“ geeignet. Hier muss verstärkt auf die Auswirkung der Wärmeentwicklung geachtet werden.
Exzenterschleifmaschine
Als Poliermaschine sollte nur eine Exzenterschleifmaschine genutzt werden, die eine ab- und zuschaltbare erzwungene Rotation besitzt. Durch die zusätzlichen Schwingbewegungen werden mögliche Verletzungen der Lackoberfläche und die Erhitzung minimiert.
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