Bedingungen der Lastverteilung
Die wichtigste Aufgabe eines Trockenestrichs ist die gleichmäßige Verteilung der Verkehrslast. Das gilt für das Begehen als auch für schwere Punktlasten durch Möbel- und Sitzmöbelfüße. Wenn unter einem Trockenestrich mit Styropor oder Mineralwolle gedämmt wird, bildet der Estrich eine Art „Schutzschirm“.
Die Krafteinwirkung muss sich so verteilen, dass die Tragkraft des Styropors nicht übertroffen wird. Als Berechnungsgrundlage dient dabei die in Wohnraum übliche Nutzlast von etwa 200 Kilogramm pro Quadratmeter. Die Biegezugfestigkeit muss den Klassen F4 oder F5 angehören. Das Styropor unter dem Estrich darf sich nicht um mehr als fünf Millimeter eindrücken lassen.
Berechnungsparameter
In der Norm DIN 4108 sind die Produkteigenschaften von Trockenestrich und Styropor in skalierten Werten definiert. Die wichtigsten Kennwerte und Parameter sind:
- deo=Bodenplattendämmung ohne Schallschutz
- des=Bodenplattendämmung mit Schallschutz
- dk=Duckbelastbarkeit
- dg=geringe Druckbelastbarkeit
- dm=mittlere Druckbelastbarkeit
- dh=hohe Druckbelastbarkeit
- z=Zugfestigkeit
- sk=schalltechnische Eigenschaften
- sg=Trittschalldämmung mit geringer Zusammendrückbarkeit
- sm=Trittschalldämmung mit mittlerer Zusammendrückbarkeit
Bei der Auswahl für Styroporplatten unter Estrich sind die Styroporarten auf unterschiedliche Verkehrslasten ausgelegt. Sie beginnen ab 200 Kilogramm pro Quadratmeter. Die Belastung muss vom Estrich „abgefangen“ werden.
Alternativen folgen den gleichen Anforderungen
Wie beim Verlegen von Styroporplatten unter Estrich müssen das proportionale Verhältnis und die sich daraus ergebenden Aufbauhöhen auch für Styrodur, Mineralwollplatten, Polyurethan- und Phenolschaum und Faserdämmplatten berechnet werden.
Entscheidender Wert für den Trockenestrich ist der Biegezugfestigkeitswert. Beim Dämmen mit Styropor beschreibt dieser Wert die tatsächlich auf dem Styropor ankommende Krafteinwirkung. Sie verteilt sich „ausstrahlend“. Illustrativ lässt sich vorstellen, dass ein achtzig Kilogramm schwerer Schrank an jedem seiner Füße etwa zwanzig Kilogramm Punktbelastung erzeugt. Der Estrich verteilt diese Energie auf eine vierfach so große Fläche und erzeugt so eine maximal einwirkende Druckkraft von fünf Kilogramm.