Entkopplung und Gewichtsbelastung
Styropor kann sowohl außen als auch innen verputzt werden. Wichtig ist das sogenannte Entkoppeln des Putzes vom Styropor. Die unterschiedlichen Reaktionen auf Temperaturänderungen müssen abgepuffert werden, damit der Putz nicht reißt.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Gewicht des Putzes. Da mit Unterputz, Armierungsgewebe und Oberputz drei Materialschichten aufgetragen werden, entsteht eine erhebliche Gewichtsbelastung. Wärmedämmputze und Gipskalkputze üben bis zu 0,25 Kilonewton pro Quadratmeter (kN/m²) bei zwanzig Millimeter Aufbringungsschicht aus. Gipsmörtel erzeugen 0,5 kN/m², Gipssandmörtel 0,6 kN/m² und Zementmörtel 0,8 kN/m². Auf Styropor eignen sich Leichtputze bis zu einem Höchstwert von 0,3 kN/m².
Armierungsgewebe und Unterputz
Putzarmierungsgewebe ist ein netzartiges Glasfasergewebe, das bei Feuchtigkeit nicht aufquillt. Es wird in einen Armierungsmörtel eingebettet, der auch als Unterputz oder Klebespachtel bezeichnet werden kann. Durch das Netz wird verhindert, dass der Putz durch Erschütterungen und unterschiedliche Reaktionen der Werkstoffe auf Temperatureinwirkung reißt.
Der Unterputz dient gleichzeitig dem Glätten der Styroporoberfläche. Je glatter die Unterschicht aufgezogen wird, desto dünner kann die Deckputzschicht ausfallen. Hilfreich bei der Styroporbearbeitung ist die damit gleichzeitig erreichte Härtung der Oberfläche. Das verkleidete Styropor kann anstelle eines Deckputzes auch einen Anstrich erhalten.
So verputzen Sie Styropor
- Unterputz
- Armierungsgewebe
- Dünnputz
- Telleranker
- Winkelprofile
- Zahnspachtel
- Putzkelle
- Glättkelle
- Reibebrett
- Wasserwaage
- Malerquast
Telleranker anbringen
Wenn Sie Styroporplatten verputzen, bringen Sie Telleranker an jeder Fugenecke der Dämmfläche an.
2. Schutzprofile anbringen
An allen offenen Ecken und Kanten wie beispielsweise an Tür- und Fensteraussparungen bringen Sie stabilisierende Eckprofile als Stoßschutz an. Unter die Profile werden Armierungsgewebebänder eingelegt, die etwa zehn Zentimeter aus den Profilflügeln herausragen sollten.
3. Unterputz aufbringen
Tragen Sie den Unterputz von unten nach oben auf der Wand mit einer Schichtdicke von etwa vier Millimetern auf. Nach dem glatten Aufbringen mit der Putzkelle streichen Sie mit einem Zahnspachtel senkrechte Riefen in die Putzschicht.
4. Armierungsgewebe montieren
Das Armierungsgewebe wird nun in den feuchten Unterputz eingedrückt und dieser einer Glättkelle abgezogen. Das Gewebeband sollte an allen Seiten mindestens fünf Zentimeter überlappen bzw. herausstehen. Verbinden Sie Gewebeüberstände der Eckprofillaschen mit dem Flächengewebe durch Nachglätten.
5. Putz aufziehen
Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Unterputzes, das zwischen 48 und 72 Stunden benötigt, ziehen Sie den Oberputz in der geringstmöglichen Schichtstärke (ein Millimeter) auf.