Armierung unvermeidlich
Styropor wird durch „Aufblasen“ des Kunststoffes Polystyrol hergestellt. Er besteht aus einer kugelförmigen Innenstruktur, die bei Beschädigung zu ausbröseln neigt. Neben hoher Brennbarkeit ist das Material schlag- und stoßempfindlich und entwickelt schnell Risse durch Spannung. Wenn das Styropor verspachtelt wird, steigt das Risiko der Spannungsrissbildung.
Wenn Flächen gespachtelt werden, dient der Spachtelauftrag als Entkopplungsschicht. Die Spachtelmasse bildet einen in sich stabilen „Überzug“. Er muss möglichst dünn mit geringstmöglichem Eigengewicht aufgebracht werden. Idealerweise werden Styroporplatten von Tellerankern gehalten, die sich auch für das „Einhängen“ von Spachtelhilfen wie Gewebe oder Netze eignen.
Styropor und Styrodur
Anders als Styropor lässt sich Styrodur spachteln. Es besteht aus dem gleichen Kunststoff Polystyrol, der allerdings durch die Pressung bei der Herstellung bessere Stabilität und eine geringere Neigung zur Spannungsrissbildung mitbringt. Wenn eine Dämmung ohne Diffusionsfähigkeit möglich ist, sollte Styrodur dem Styropor immer vorgezogen werden.
Haftfähigkeit auf der Oberfläche von Styropor ist nur bedingt gegeben. Spachtelmassen müssen über stark klebende Wirkung verfügen. Trotzdem dürfen sie ihre „trennende“ beziehungsweise entkoppelnde Funktion nicht verlieren. In die feuchte Spachtelmasse eingedrückte Armierungen aus Gewebe oder Netz verhindern ein späteres Reißen des Putzes bei Temperaturschwankungen.
Spachtelmassen aus dem Modell- und Schiffsbau
Für überschaubare Spachtelarbeiten auf Styropor bis zu etwa einem Quadratmeter sind Leichtspachtelprodukte aus dem Modellbau geeignet. Die oft mit Kunstharz angereicherten Spachtelmassen sind für stabilisierende Verspachtelungen mit direktem Styroporkontakt ausgelegt. Als Träger oder Ergänzungen werden häufig glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) eingesetzt. Auch Spachtel für Balsaholz und Produkte aus dem Boots- und Schiffsbau können die Bandbreite der Verspachtelungsmöglichkeiten von Styropor ausweiten.