Möglichst nur mechanisch
Ton ist auch im roh gebrannten Zustand immer porös. Bei der Reinigung muss dieser Eigenschaft immer Tribut gezollt werden. Ton nimmt flüssige Stoffe auf und gibt sie Stück für Stück wieder ab. Daher passen chemische und säurehaltige Reinigungsmittel nicht zum Material.
Alle Verschmutzungen sind mechanisch entfernbar, wobei eingezogene Flecken wie Kalk- und Salzablagerungen durch Einweichen gelöst werden. Auch bei Reparaturen wie dem Kleben von Ton sollten nur mechanische Methoden angewendet werden.
Methoden ohne Reinigungsmittel
Durch längeres Einweichen oder Eingraben lassen sich die meisten Schmutzpartikel, die sich an und in Ton eingelagert haben, gut lösen. Mögliche „Behandlungsorte“ sind:
- Gartenteich
- Regenwassertonne
- Bad mit gekochtem Kartoffelwasser
- Sauberes wurzelfreies Erdreich
Der Verschmutzungsgrad bestimmt die erforderliche Einwirkzeit. Drei bis fünf Tage sind ein gutes Maß. Anschließend werden die Tonobjekte mit klarem Wasser stark gewässert und mit einer Wurzelbürste kräftig abgeschrubbt.
Mögliche Reinigungsmittel
Eine stark verdünnte Essiglösung kann bei starken Verschmutzungen und Schimmelbildung eingesetzt werden. Das Mischungsverhältnis sollte eins zu zehn nicht überschreiten. Bei für Lebensmittel benutzten Tonobjekten wie einem Römertopf kann ein Gebissreiniger im mit lauwarmen Wasser gefüllten Gefäß aufgelöst werden. Nach einer Einwirkzeit von etwa zwei Stunden wird genauso wie nach der Nutzung von Essiglösung vorgegangen. Auch Backnatron kann aufgelöst werden.
Um tief in den porösen Ton eingezogene Reste an Essig- oder Gebissreiniger oder Natron wieder aus dem Ton zu „ziehen“, sollte das Behältnis mit trockener Opfererde gefüllt werden. Der Ton gibt die in ihm gespeicherte Feuchtigkeit an die Füllung ab. Nach zwei bis drei Austauschen ist der Ton wieder porentief rein.