Wo und wie trocknen
Immer wieder passiert es, dass nach langer liebevoller Gestaltung von Töpferobjekten während des Trocknens Risse und Sprünge entstehen. Das Risiko setzt sich sogar noch fort, wenn zum Beginn eines Brennvorgangs noch zu viel Restwasser im Ton enthalten ist. Als Puffer sollte ein langsames „Anheizen“ eine Art erweitertes Trockenprogramm eingesetzt werden, was mit Backen von Ton verglichen werden kann.
Als Richtwert kann beim Ton ohne Brennen eine Trockenzeit von mindestens einer Woche angenommen werden. Als Trockenbedingungen und Orte eignen sich:
- Feuchte und kühle Kellerräume
- Schutzhaube aus Kunststoff (Tortenschutz (15,99€ bei Amazon*))
- Saugfähige Unterlage (Gipsplatte, Textilien)
- Stellplätze mit geringer Zugluftentwicklung
- Räume mit stabilen Luftfeuchtigkeits- und Temperaturwerten
Wichtig sind die regelmäßige tägliche Kontrolle und das Entfernen von „ausgeschwitztem“ Wasser auf der Unterlage und der Innenseite der Schutzhaube. Um die Gleichmäßigkeit des Trocknens zu unterstützen, sollte das Objekt mehrmals gewendet werden.
Wenn der Tongegenstand auf einer flachen Fläche aufliegt, helfen kleine „Füßchen“ beispielsweise aus Holz. Durch das „Aufbocken“ setzt sich die Trocknung auch an den so gelüfteten Unterseiten fort.
Trockenfortschritt prüfen
Es gibt Kontrollmöglichkeiten, um den Fortschritt des Trocknens zu überprüfen. Solange der Ton kühler als die ihn umgebende Raumtemperatur ist, ist er noch nicht trocken. Durch Verdunstung entsteht Kälte. Bei Objekten mit dickeren Wandungen und später nicht sichtbarer Aufstellfläche kann mit einem spitzen Gegenstand ein kleiner Ritz in den Ton gezogen werden. Das abbröckelnde Material muss staubtrocken rieseln.
Nachtrocknen vor dem Brennen
Wenn der Roh- oder Schrühbrand ansteht, müssen noch etwa zwei Prozent Restfeuchtigkeit aus dem getrockneten Ton entfernt werden. Vor dem Aufheizen auf die letztendliche Brenntemperatur sollte ein Trockenprogramm gefahren werden. Zwischen sechs und acht Stunden sollte langsam auf eine „Einstiegstemperatur“ von 140 Grad Celsius aufgeheizt werden. Anschließend wird auf den Brennmodus umgestellt.
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