Position und Lage der Traufe
Ein Hausdach besteht immer aus einer, zwei oder sogar mehreren Dachflächen, die sich nach oben zum First fortsetzen. Der untere Abschluss von einem Ortgang zu dem gegenüberliegenden Ortgang wird als Traufe bezeichnet. Es ist die Tropfkante des Dachs, an dem das ablaufende Regen- und Schmelzwasser vom Hausdach abfließt. Dabei gibt es mehrere Begriffe, die mit der Dachtraufe zusammenhängen.
- Traufe
- Traufüberhang
- Traufpunkt
- Traufhöhe
Traufe und Traufpunkt
Die Traufe ist – wie bereits erwähnt – die Tropfkante des Dachs, also dessen äußerste Linie. Der Traufpunkt ist der Schnittpunkt, an dem sich die Dachhaut oder der Holzunterbau (Dachstuhl) mit der Fassade schneidet. Ob das nun der Dachstuhl oder die Dachhaut ist, hängt von der jeweils ausgehenden rechtlichen oder bautechnischen Definition ab.
Trauf- oder Dachüberhang
Ausgehend von diesem Traufpunkt ist an vielen Häusern oft ein Traufüberhang zu sehen, also eine Dachverlängerung, die deutlich über die Fassade hinausreicht. Eine andere Bezeichnung für den Traufüberhang ist Dachüberhang. Keinesfalls dürfen Sie dabei den Dachüberhang mit dem Dachüberstand verwechseln oder gar gleichstellen. Der Dachüberstand findet sich an der Stirnseite eines Dachs, also am Ortgang.
Traufhöhe
Dazu kommt nun noch die Traufhöhe. Diese bestimmt die Höhe zwischen dem Traufpunkt und dem Boden, also die Höhe der Fassade bis zum Traufpunkt. Dieser Wert hat insbesondere eine große baurechtliche Bedeutung.
Baurechtliche Definition und Anwendung der Traufe
Die Traufhöhe ist dabei zumeist festgelegt und darf maximale und minimale Höhen nicht über- bzw. unterschreiten. Dabei kann die Traufhöhe als alleine stehender Faktor gemeint sein, aber auch in Relation zur Firsthöhe. Baurechtliche Bestimmungen nur mit Bezug auf die Traufhöhe beziehen sich dabei immer auf diese klar festgelegte Fassadenhöhe.
Trauf- und Firsthöhe
Wird die Traufhöhe jedoch im Zusammenhang mit der Firsthöhe erwähnt, kann die Traufhöhe bei unterschiedlichen Firsthöhen variieren. Auch diese Werte sind meist im regionalen Baurecht festgehalten. Eine grundsätzliche Aussage lässt sich allerdings nicht dazu treffen, da das Baurecht Länderrecht ist und somit bundesweit unterschiedlich ausfällt – selbst innerhalb eines Bundeslandes kann es von einer Stadt zur nächsten Gemeinde große Unterschiede geben.
Weitere Rechtsbegriffe zur Traufe
Daneben findet auch das Traufrecht Anwendung. Das Traufrecht regelt die Entwässerung eines Dachs über die Traufen. Diese dürfen nicht auf dem Nachbarsgrundstück abgeleitet werden, wenn es ein Privatgrund ist. Bei Anschlüssen zu öffentlichen Flächen (Parks, Wälder, Straßen, Gehsteige usw.) kann es sein, dass diese Vorschriften nicht gelten. Keinesfalls sollten Sie das Traufrecht mit dem Dachtraufrecht verwechseln. Letztgenanntes stammt aus dem Mittelalter und bestimmt den Rechtserfüllungsbereich von Grundstücken.
Dachrinne und Traufe
Normalerweise wird die Dachrinne so unterhalb der Traufe angebracht, dass sie zu circa einem Drittel unter die Traufe liegt. Es gibt aber noch zahlreiche andere Dachrinnenkonstruktionen.
Über die Traufe lässt sich auch die Stellung eines Hauses beschreiben. Steht ein Gebäude mit der Traufe zur Straßenseite, ist es traufständig. Steht es mit dem Giebel (Stirnseite, Ortgang) zur Straße, bezeichnet man es als giebelständig.
Im Gegensatz zum Ortgang lässt sich der Traufüberhang relativ einfach verlängern. Mit speziell dafür vorgesehenen Profilen kann der Traufüberhang schnell um bis zu drei Dachziegelreihen verlängert werden. Dazu werden diese Profile mit den Dachsparren verblattet.