Trockenmauern – das ist traditionelle Bautechnik
Trockenmauern gehören wohl zu den ältesten Bauwerken der Menschheit. Ob nun vor Jahrtausenden, der Antike, dem Mittelalter oder in der heutigen zeit – Trockenmauern finden Sie immer. Zahlreiche Trockenmauern sind dabei schon mehrere hundert Jahre alt, manche gar noch älter. Folglich sind auch Trockenmauern außergewöhnlich stabil – so sie denn professionell erstellt wurden.
Das Fundament der Trockenmauer
Wichtig ist hier zunächst das Fundament. Im Gegensatz zu einer gemauerten Mauer müssen Sie aber kein Betonfundament gießen. Vielmehr verwenden Sie dazu Kies oder Schotter, darauf kommt dann eine Lage Bausand. Die Schotterschicht wirkt dabei kapillarbrechend. Das heißt, im Winter kann angesammeltes Wasser unter der Mauer frieren und sich dennoch ausdehnen. Damit wird die Standfähigkeit nicht beeinträchtigt. Unter „Trockenmauer Fundament“ erhalten Sie weiterführende Informationen.
Dimensionierung einer Trockenmauer
Als Faustregel gilt, dass die Mauer mindestens ein Drittel der Höhe in der Breite haben sollte. Außerdem gelten 40 cm als absolute Minimumstärke für eine Trockenmauer. Eine 1,50 m hohe Mauer sollte also einen Mauerfuß von mindestens 50 cm Stärke haben, die sich zu minimum 40 cm verjüngen dürfen.
Das Bepflanzen einer Trockenmauer
Sollten Sie Ihre Trockenmauer bepflanzen wollen, ist es empfehlenswert, diese Bepflanzung zusammen dem eigentlichen Anlegen der Trockenmauer vorzunehmen. Die Pflanzen für die Trockenmauer müssen Sie nach unterschiedlichen Kriterien (unter anderem Mauerkrone, Fugen, Mauersockel, sonnig, schattig usw.) auswählen.
Baumaterialien für Ihre Trockenmauer
Als Baumaterial kommen die verschiedensten Steine infrage. Meist bestehen Trockenmauern dabei aus Naturgestein. Das kann geschnitten, unbehandelt, gespalten, geschliffen (natürlich als auch künstlich usw. sein:
- Granit
- Gneis
- Sandstein
- Kalkstein
- Basalt
Selbstverständlich ist diese Liste nicht abschließend. Achten Sie vornehmlich auf Gestein, welches frostfest ist.
Schrittweise Anleitung zum Anlegen einer Trockenmauer
- Kies oder Schotter (Fundament)
- Bausand (Fundament)
- Steine
- Pflanzen
- Erde, mager
- Grabwerkzeug (Schaufel, Spaten, Hacke)
- alternativ Minibagger
- Schubkarre
- Rüttler
- Hammer
- Meißel
- Richtschnur
1. Vorarbeiten
Sortieren Sie die Steine: große, schwere Steine für den Sockel. Für den Mauerbereich große Haupt- und kleine Steine zum Verkeilen. Für die Mauerkrone möglichst lange und vor allem die schönsten Steine. Achten Sie bei Sedimentgestein wie Sandstein auf die Schichtung.
Dann müssen Sie auch die Pflanzen sortieren (Mauerkrone, Sockel und Fugen). Außerdem müssen Sie schattige und sonnige Flächen berücksichtigen.
2. Erste Arbeiten
Zunächst müssen Sie das Fundament erstellen. Schachten Sie das Fundament seitlich als auch in der Länge 10 cm weiter aus. Ansonsten können Sie im Detail der Anleitung zum Erstellen eines Fundaments für die Trockenmauer folgen. Das Verdichten müssen Sie gegebenenfalls in mehreren Arbeitsschritten durchführen.
3. Die erste Steinreihe setzen
In den glatt gestrichenen Bausand (circa 10 cm Schichtstärke) werden nun Steine für den Mauersockel angelegt. Diese werden mehrere Zentimeter in das Sandbett gedrückt. Zwischen den Stoßfugen dürfen Sie bis zu 2 Finger breit Platz lassen. Hinterfüllen Sie die Innenseite mit Muttererde, auch auf die Oberseite der Steine füllen Sie Muttererde.
4. Alle weiteren Steinreihen anlegen
Nun können Sie alle weiteren Steine legen. Die Fugen dürfen dabei nie direkt übereinander stehen. Vielmehr sollten sie gleichmäßig zueinander versetzt sein. Achten Sie zudem auch eine gleichmäßige Verteilung zwischen den kleinen Steinen zum Verkanten und den großen Hauptsteinen. Mit jeder Steinreihe können Sie diese gleich mit bepflanzen, bevor Sie die nächste Reihe anlegen.
5. Anlegen der Mauerkrone
Abschließend legen Sie nun die Mauerkronensteine. Achten Sie auf eine gleichmäßige Höhe. Außerdem müssen auch hier die Stoßfugen breit genug sein, damit Sie die Fugen sogleich bepflanzen können.