Was tun bei einer verstopften Verrieselung?
Wenn Ihre Verrieselungsanlage verstopft ist, erkennen Sie dies oft an stehendem Wasser oder unangenehmen Gerüchen. Es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Problem zu lösen und zukünftigen Verstopfungen vorzubeugen:
1. Visuelle Inspektion und Erste Maßnahmen: Kontrollieren Sie die Verrieselungsanlage auf sichtbare Verstopfungen oder Beschädigungen. Schlamm, Schmutz oder Fremdkörper könnten den Wasserfluss behindern. Entfernen Sie diese Blockaden vorsichtig, falls Sie fündig werden.
2. Reinigungsschritte:
Sickergrube oder Sickerschacht: Falls die Verstopfung in der Sickergrube liegt, haben sich möglicherweise Sedimente abgelagert. Sie sollten die Sickergrube auspumpen und reinigen lassen. Hierbei kann eine Fachkraft hilfreich sein.
Verrieselungsrohre: Bei verstopften Verrieselungsrohren eignet sich das Spülen mit einem Hochdruckreiniger. Wählen Sie den richtigen Druck, um Beschädigungen zu vermeiden.
3. Überprüfung und Wartung der Kleinkläranlage: Eine Verstopfung der Verrieselungsanlage kann auf Probleme in anderen Teilen der Kleinkläranlage hinweisen. Überprüfen Sie daher die gesamte Anlage und führen Sie eventuell notwendige Wartungsarbeiten durch.
4. Präventive Maßnahmen:
Einbau von Filtern: Der Einbau eines geeigneten Filtersystems kann helfen, zukünftige Verstopfungen zu vermeiden. Ein Filter hält Schwebstoffe und Belebtschlamm zurück, bevor diese in die Verrieselung gelangen.
Regelmäßige Wartung: Planen Sie regelmäßige Wartungen der gesamten Kleinkläranlage ein, um Verstopfungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig eingreifen zu können.
Zusätzliche Maßnahmen bei hartnäckigen Verstopfungen
Falls trotz gründlicher Reinigung und Wartung weiterhin Verstopfungen auftreten, können zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden:
- Chemische Reinigungsmittel: Der Einsatz spezieller chemischer Mittel kann helfen, hartnäckige Ablagerungen aufzulösen. Verwenden Sie nur für Kleinkläranlagen zugelassene Produkte und befolgen Sie die Herstellerangaben genau.
- Mechanische Reinigung: Hartnäckige Verstopfungen erfordern möglicherweise den Einsatz mechanischer Geräte wie Rooter- oder Schneckenmaschinen. Diese Methode sollte in der Regel von einer Fachkraft durchgeführt werden.
- Spülung mit Schwallwasser: Regelmäßiges Spülen mit starkem Wasserstrahl kann festsitzenden Schlamm und Ablagerungen lösen und ausschwemmen.
- Fachliche Überprüfung und Sanierung: Bei anhaltenden Problemen sollten Sie Ihre Anlage von einer Fachkraft überprüfen lassen. Es kann notwendig sein, einzelne Komponenten auszutauschen oder spezielle Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.
Planung und Vorbeugung
Um eine zuverlässige Funktion Ihrer Verrieselungsanlage sicherzustellen und Verstopfungen zu vermeiden, sollten bereits in der Planungsphase einige grundlegende Aspekte berücksichtigt werden:
- Prüfung der Bodenbeschaffenheit: Die Fähigkeit des Bodens, Wasser aufzunehmen, ist entscheidend. Der sogenannte kf-Wert beschreibt die Durchlässigkeit. Ein kf-Wert zwischen 5 x 10⁻³ und 5 x 10⁻⁶ ist ideal für eine effektive Verrieselung. Bei weniger durchlässigem Boden sollten andere Versickerungsmethoden erwogen werden.
- Sicherstellung ausreichender Abstände: Halten Sie zu Wasserläufen, Gebäuden und Grundwasser die empfohlenen Mindestabstände ein. Der Abstand vom höchsten Grundwasserstand zur Unterkante der Versickerung sollte mindestens 1 Meter betragen, um Staunässe zu verhindern.
- Einhaltung rechtlicher Vorgaben: Vor der Installation einer Kleinkläranlage muss eine Genehmigung der örtlichen Wasserbehörde eingeholt werden. Dies stellt sicher, dass die Anlage auf rechtlich einwandfreien Grundlagen basiert und umwelttechnisch unbedenklich ist.
- Berücksichtigung der Grundstücksgröße und des Haushalts: Die Länge und Ausgestaltung der Verrieselungsgräben müssen an die Bewohneranzahl und die Grundstücksgröße angepasst werden. Unterschiede in der Bodendurchlässigkeit können die Planung weiter beeinflussen.
- Langfristige Wartungsplanung: Die regelmäßige Instandhaltung Ihrer Kleinkläranlage und der Verrieselung ist unerlässlich. Planen Sie regelmäßige Inspektionen ein, um Ablagerungen und Verstopfungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Durch eine sorgfältige Planung und Beachtung dieser Punkte können Sie häufige Probleme bei der Verrieselung Ihrer Kleinkläranlage vermeiden und deren Lebensdauer erhöhen. Eine gut funktionierende Entsorgungseinrichtung trägt maßgeblich zum Schutz der Umgebung bei.