Bedingungen für die Genehmigung und Realisierung
Eine Sickergrube besteht aus einem Erdaushub, in dem sich Regen- und Schmelzwasser sammelt und möglichst großflächig verteilt im Boden versickert. Folgende zwei Faktoren stellen die Grundbedingung für das Erlangen einer Genehmigung zum Anlegen dar:
1. Der Boden muss eine ausreichende Versickerung bieten
2. Der Grundwasserspiegel muss tief genug liegen
Das Entsorgen von verschmutztem Grau- und Schwarzwasser ist in Deutschland nahezu in jedem Fall verboten, vom privaten Wohnhaus bis zur Sickergrube im Kleingarten. Ausschließlich geschlossene Systeme dürfen beispielsweise für Toiletten zum Einsatz kommen.
Auch wenn die grundlegenden Bedingungen gegeben sind, wird das Anlegen einer Sickergrube nicht immer genehmigt. Alternativen wie das Versickern in Mulden oder Rigolen werden häufiger genehmigt. Generell wird beim zuständigen Umweltamt oder der unteren Wasserbehörde ein Antrag oder eine Anzeige für die dezentrale Beseitigung von Regenwasser verlangt.
Wie baut man eine Sickergrube
Um die Größe der Sickergrube und die Erdmenge des Aushubs zu kalkulieren, müssen folgende zwei Faktoren berücksichtigt werden:
1. Die Menge des erwarteten Regenwassers in der Sickergrube berechnen
2. Die Versickerungsleistung des Bodens ermitteln
Als Faustregel bei der Bauanleitung für die Flächengröße der Sickergrube wird von etwa zehn bis zwanzig Prozent der beregneten Fläche (Dach, Garten, Hof) ausgegangen. Variablen bestimmen sich auch durch die Tiefe, der Versickerungsleistung und eventuellen Zusatzinstallationen wie Rohrabführungen und perforierten Rohrsträngen.
Wie viel Fläche benötigt wird, ergibt sich auch aus dem theoretischen Wert eines sogenannten viertelstündlichen „Regenereignis“. Allerdings werden für jede Anleitung gegebene Erfahrungswerte stärker gewichtet. Nach der Ermittlung und Festlegung der Größe wird die Grube ausgehoben. Dabei müssen die Zuleitungen beispielsweise vom Fallrohr der Dachentwässerung mit Gefälle berücksichtigt werden. Je nach Konstruktionsart und Wasserrichtungssteuerung können die Wände der Sickergrube abgedichtet werden.
Der Boden einer Sickergrube, das „Fundament“ besteht aus einer zwanzig Zentimeter tiefen Kiesschicht. Sie wird nur leicht oder überhaupt nicht verdichtet. Auf der Sickergrube muss immer eine Bedeckung beziehungsweise ein Deckel montiert werden. Er hält verstopfende Verschmutzung durch Erde, Laub und Pflanzenteile fern und schützt gegen Geruchsentwicklung von modrigem Wasser. Die bedeckende obere Schicht in der Sickergrube muss aus einer Sandschicht von mindestens fünfzig Zentimeter bestehen. Auch damit diese nicht weggespült werden kann, muss ein Deckel auf die Grube gesetzt werden.
Um den Geruch in der Sickergrube zu neutralisieren, hilft oft ein gelegentliches Wässern in trockenen Zeiten. Auch eingestreuter purer Kalk bindet Gerüche. Bei akutem Gestank kann Kleintierstreu helfen. Keinesfalls und nie sollten chemische Reinigungssubstanzen benutzt werden. Sie gelangen ins Grundwasser und lassen sich bei der Wasseraufbereitung nur mühsam oder überhaupt nicht ausfiltern.