Die richtige Farbe macht den Unterschied
Die weiße Innenwand ist die klassische Wandbeschichtung. Es ist in der Regel auch die Farbe, die Vermieter beim Auszug der Mieter wieder fordern, wenngleich inzwischen auch andere gängige Farbanstriche teilweise akzeptiert werden. Doch schon bevor Sie mit dem Streichen der Wände beginnen, sollten Sie sich mit der Farbe und Ihrer Bausubstanz auseinandersetzen.
Zunächst ist festzustellen, dass der Trend hin geht zu diffusionsoffenen Wandfarben. Das heißt, Feuchte aus der Bausubstanz kann so besser entweichen. Eine nicht oder nur wenig diffusionsoffene Wandfarbe kann sogar zusätzliche Nässe in der Wand fördern, da so eventuell erst der Kapillareffekt auftritt.
Daher ist auch beim Entfeuchten einer Wand oft ein Vorschlag, einen im besonderen Maße diffusionsoffenen Putz zu verwenden. Denn schon mit diesen einfachen Mitteln kann so manche feuchte Wand behoben werden.
Viele verschiedene weiße Wandfarben erhältlich
Gleichzeitig geht der Trend hin zu natürlichen Farben und Anstrichen. Sogar das Kalken von Wänden bzw. Kalkfarben grundsätzlich werden wieder häufiger angewandt. Der besondere Vorteil von Kalkfarben: sie wirken alkalisch und damit nicht nur desinfizierend, sondern auch sehr gut als Schutz gegen Schimmel und Pilzsporen.
Das richtige Verarbeiten von weißer Wandfarbe
Wir gehen nun aber zunächst davon aus, dass Sie eine weiße Wandfarbe verwenden, die wie gewöhnliche Dispersions-Wandfarbe verwendet wird. Bedenken Sie jedoch, dass Dispersionsfarbe nicht besonders dampfdurchlässig ist. Herkömmlich wird weiße Wandfarbe folgendermaßen verwendet:
- unverdünnt (wie hergestellt und gekauft)
- verdünnt mit Wasser
Die Qualität: Markenwandfarbe bietet mehr als Billigwandfarbe
Damit kommen wir zur Qualität von Wandfarbe. Es ist kein Geheimnis, dass Billigwandfarben zumeist nur sehr schlecht decken. Insbesondere, wenn Sie eine solche „Baumarktwandfarbe“ noch kräftig mit Wasser verdünnen, müssen Sie in der Regel sogar mehr als zweimal streichen. Der Grund ist einfach: es sind Farbpigmente und Füllstoffe, die in Wandfarbe enthalten sind.
Diese Füllstoffe und Farbpigmente definieren letztlich den Preis. Sie können also bei Billigfarbe davon ausgehen, dass weniger Farbpigmente enthalten sind. Ob Sie hier wirklich Geld sparen können, darf also angezweifelt werden. Markenfarbe kann sogar verdünnt noch von so hoher Qualität sein, dass sie bereits nach dem ersten Anstrich auch verdünnt noch deckt.
Wollen Sie Wandfarbe mit Wasser mischen, sollte der Anteil ungefähr bei einer Relation zwischen 1:10 und maximal 1:5 liegen. Eher aber 1:10. Ein Mischungsverhältnis von 1:10 ist dann sinnvoll, wenn nur weiß grundiert werden soll, weil Sie beispielsweise danach die Wand lasieren möchten.
Vorbereiten der Wand vor dem Streichen
Sie müssen den Zustand der Wand prüfen. Kreidet der alte Belag, muss er zunächst abgewaschen werden mit Wasser und Bürste. Kleine Schäden können mit Spachtel ausgebessert werden. Handelt es sich um einen Erstanstrich, müssen Sie die Saugfähigkeit noch prüfen und gegebenenfalls ebenfalls anpassen. Tiefengrund bei stark saugendem Untergrund wie GK-Platten oder Haftgrund bei wenig saugendem Untergrund wie Beton.
Das eigentliche Weißeln der Wand
Zunächst werden Türzargen, Fensterrahmen und Sockelleisten abgeklebt. Letztgenannte werden eventuell auch entfernt. Schalten Sie den Strom ab und entfernen Sie die Blenden von Lichtschaltern und Steckdosen.
Nachdem die Farbe gut angerührt wurde, streichen Sie zunächst Decken. Und Wandanschlüsse sowie an Fenstern, Türen und um elektrische Dosen mit einem Malerpinsel. Streichen Sie dabei buchstäblich kreuz und quer, um die Farbe gleichmäßig zu verschichten.
Die großen Flächen werden nun mit der Rolle weiß gerollt. Bei Dispersionsfarbe wird eine Lammfellrolle verwendet. Bei Harzfarben, bei denen es sich eher um das Lackieren handelt, dagegen mit einer Schaumstoffrolle (Maus).
Auch beim Rollen rollen Sie die weiße Farbe kreuz und quer, um sie so besser zu verschichten. Außerdem streichen oder rollen Sie stets in den letzten Bereich hinein, den Sie eben gerollt oder gestrichen haben. Diese Technik wird als „nass-in-nass“ bezeichnet.