Schadensbild beurteilen
In vielen älteren Häusern entstehen vor allem im Keller leichtere Feuchtigkeitsschäden, die sich durch abblätternden Putz, Flecken und muffigen Geruch bemerkbar machen. Das kann an einer überlasteten oder defekten Drainage der Kellerwand liegen. Aber selbst bei sachgerecht ausgeführter Außenisolierung entsteht durch Erdberührung oft Feuchtigkeit.
Der Durchfeuchtungsgrad entscheidet über die erforderlichen Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen. Oberflächlicher Schimmel muss nicht zwangsläufig ein komplettes Sanieren der feuchten Wände nach sich ziehen. Wenn die Wand sich durch Freilegen und Wärmebestrahlung trockenlegen lässt, kann das Abdichten von innen ausreichen.
Vorbereitung
Grundlage des Abdichtens ist das vollständige Freilegen des Mauerwerks. Dabei sollten folgende Arbeiten durchgeführt werden:
- Altputz komplett entfernen
- Sockelleisten, Lichtschalter und Steckdosen demontieren
- Fugen mit schadhafter Füllung auskratzen
- Beton- oder Steinoberflächen mit harter Bürste reinigen
- Feuchtigkeitsmessung an nackter Wand durchführen
- Wand mit Warmgebläse oder Heizstrahler trocknen
Arbeitsmittel und Schritte
Das Erneuern der Wand teilt sich in fünf Arbeitsschritte und Hilfsmittel auf:
1. Beim Grundieren der Wand werden zur Wandbeschaffenheit passende Mittel aufgestrichen oder aufgesprüht. Sie können durch entsprechende Inhaltsstoffe auch fungizid wirken, müssen aber diffusionsfähig sein.
2. Um die Wand zu imprägnieren und zu isolieren, wird jetzt Dichtungsschlämme (38,03€ bei Amazon*) mit einem Malerquast gleichmäßig verteilt.
3. Eventuell freigekratzte Fugen werden mit Fugenmörtel verfüllt. Auf Zement basierte Mörtel sind wasserfest. Acryl- oder silikonhaltige Mörtel sind ungeeignet.
4. Das Herz des Abdichtens wird mit dem Auftragen eines speziellen Sanierputz erzeugt. Er wird mit einer Putzkelle auf die Wand „geworfen“ und mit der Glättkelle grob nivelliert. Bei der Auswahl des passenden Produkts und der richtigen Anmischung müssen die Herstellerangaben zur Wandbeschaffenheit und die Anleitung befolgt werden.
5. Wenn der Sanierputz getrocknet ist, wird der abschließende Deckputz aufgetragen. Er sollte ungefähr die doppelte Dicke besitzen.
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