Warmwasserbereitung mit Strom oder Heizung – welche ist günstiger?
Die Entscheidung zwischen Warmwasserbereitung mit Strom und Heizung hängt stark von den individuellen Gegebenheiten sowie dem jeweiligen Kosten-Nutzen-Verhältnis ab. In der Regel ist die Warmwasserbereitung mit Gas kostengünstiger als mit Strom, was vor allem auf die geringeren Gaskosten pro Kilowattstunde zurückzuführen ist. Während die Kilowattstunde Gas ungefähr sechs bis sieben Cent kostet, liegt der Preis pro Kilowattstunde Strom bei knapp 30 Cent. Auch der spezielle Heizstrom ist mit etwa 22 Cent pro Kilowattstunde teurer als Gas.
Kostenvergleich von Gas und Strom
Wenn Sie das warme Wasser über eine Gasheizung erzeugen, liegen die Kosten in der Regel niedriger als bei Nutzung von Strom. Ein durchschnittlicher Warmwasserverbrauch von 500 Kilowattstunden pro Person und Jahr kann als Richtwert dienen. Dies bedeutet, die Kosten für die Warmwasserbereitung mit Strom belaufen sich auf etwa 150 Euro jährlich, während sie bei Gas deutlich niedriger liegen.
Technische Aspekte und Nutzungsverhalten
Technische Aspekte und Ihr Nutzungsverhalten sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Eine moderne, energieeffiziente Gastherme kann im Betrieb günstiger sein als ein veraltetes Modell. Auch ein gut eingestellter elektrischer Durchlauferhitzer kann effizient arbeiten. Regelmäßige Wartungen und eventuelle Modernisierungen Ihrer Anlage helfen, den Energieverbrauch zu senken und die Effizienz zu erhöhen.
Welche Systeme zur Warmwasserbereitung gibt es?
Für die Warmwasserbereitung stehen Ihnen sowohl zentrale als auch dezentrale Systeme zur Verfügung. Hierbei kann die Energiequelle entweder Strom oder Gas sein.
Zentrale Warmwasserbereitungssysteme
Bei der zentralen Warmwasserbereitung wird in einem einzigen Speicher das erwärmte Wasser bereitgestellt und anschließend über ein Rohrnetz an die verschiedenen Entnahmestellen im Haus verteilt. Hier gibt es sowohl strombetriebene als auch gasbetriebene Systeme:
- Gasheizkessel und Gasthermen: Diese Systeme nutzen Gas, um das Wasser zu erhitzen. Gasheizkessel sind besonders für größere Haushalte geeignet, da sie große Mengen an Warmwasser effizient speichern und bereitstellen können.
- Elektrozentralheizung: Bei dieser Methode wird das Wasser durch elektrische Heizstäbe in einem zentralen Speicher erhitzt. Diese Kombination findet sich oft in Verbindung mit Solaranlagen, die die Sonnenenergie zur Vorwärmung des Wassers nutzen.
- Fernheizung: Hierbei wird heißes Wasser durch isolierte Rohrleitungen von einem zentralen Heizwerk zu mehreren Gebäuden transportiert. Dieses System ist in einigen städtischen Gebieten verbreitet.
Dezentrale Warmwasserbereitungssysteme
Dezentrale Systeme erhitzen das Wasser direkt an der Entnahmestelle, wodurch keine langen Rohrleitungen notwendig sind. Effizienzverluste durch Wärmeverluste werden so minimiert. Zu diesen Systemen gehören:
- Durchlauferhitzer: Diese Geräte erwärmen Wasser nur bei Bedarf und direkt an der Entnahmestelle. Sie sind sowohl in elektrischen als auch gasbetriebenen Varianten erhältlich. Gasdurchlauferhitzer sind im Betrieb oftmals günstiger.
- Elektroboiler und Warmwasserspeicher: Elektroboiler speichern und erhitzen Wasser in einer isolierten Einheit. Sie sind besonders nützlich für kleine Entnahmestellen wie Küche oder Bad, wo ein konstantes Warmwasservolumen benötigt wird.
- Mini-Durchlauferhitzer: Diese kleinen Varianten der Durchlauferhitzer eignen sich ideal für einzelne Entnahmestellen wie Gäste-WCs oder kleine Küchen und sind sehr platzsparend.
Umgebungswärme- und Sonnenenergieanlagen
Neben den klassischen gas- und strombetriebenen Systemen gibt es umweltfreundliche Alternativen:
- Wärmepumpen: Diese nutzen die Umgebungswärme aus Luft, Boden oder Wasser zum Erhitzen des Wassers. Sie sind besonders effizient und umweltfreundlich, erfordern jedoch eine höhere Anfangsinvestition und Platz für Außeneinheiten.
- Solarthermieanlagen: Diese Systeme nutzen Sonnenenergie zur Erwärmung des Wassers. Sie sind ideal für gut besonnteStandorte und können oft mit anderen Heizungssystemen kombiniert werden, um den Wärmebedarf im Winter zu decken.
Welches System passt zu Ihnen?
Die Wahl des besten Warmwassersystems hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab. Es ist wichtig, Ihre spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten zu berücksichtigen, um die optimale Lösung zu finden.
Haushaltsprofil und Warmwasserbedarf
- Haushaltsgröße und Warmwasserbedarf: In großen Haushalten mit vielen Personen ist der Warmwasserbedarf höher. Eine zentrale Anlage wie eine Gastherme oder ein großer Warmwasserspeicher kann hier sinnvoll sein. In kleineren Haushalten kann ein Durchlauferhitzer ausreichen.
- Verwendungszweck des Warmwassers: Überlegen Sie, wo und wie häufig Warmwasser benötigt wird. Für gelegentlichen Gebrauch, beispielsweise in einem Gäste-WC, kann ein kleiner Durchlauferhitzer sinnvoll sein. Bei kontinuierlicher Nutzung, etwa in Küche und Bad, ist ein größerer Boiler vorteilhafter.
Energiequelle und Kosten
- Verfügbarkeit und Kosten der Energiequellen: Gas ist in der Regel günstiger als Strom. Prüfen Sie, ob ein Gasanschluss vorhanden ist oder ob es sinnvoll wäre, einen solchen zu installieren.
- Laufende Betriebskosten: Elektrische Systeme haben höhere Betriebskosten im Vergleich zu gasbetriebenen. Langfristig ist Gas oft billiger, besonders bei hohem Warmwasserverbrauch.
Technische Voraussetzungen und bauliche Gegebenheiten
- Vorhandene Infrastruktur: Bestehende Heizungsanlagen oder Platzverhältnisse müssen berücksichtigt werden. In einigen Gebäuden kann die Installation einer zentralen Anlage schwieriger oder teurer sein.
- Dezentrale versus zentrale Systeme: In weitläufigen Häusern können dezentrale Systeme wie Durchlauferhitzer effizienter sein, um Wärmeverluste zu vermeiden.
Komfort und Effizienz
- Sofortige Verfügbarkeit von Warmwasser: Wenn schnelles warmes Wasser benötigt wird, bieten Durchlauferhitzer Vorteile, da sie Wasser auf Abruf erhitzen.
- Wartung und Langlebigkeit: Gaskessel erfordern regelmäßige Wartung, sind jedoch langlebiger. Elektrische Systeme sind oft wartungsärmer, jedoch können ihre Betriebskosten langfristig höher sein.
Umweltaspekte und Modernisierung
- Energieeffizienz: Berücksichtigen Sie die Energieeffizienz der Geräte. Moderne elektrische Durchlauferhitzer können effizient sein, aber gasbetriebene Modelle haben in der Regel geringere CO2-Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde.
- Erneuerbare Energien: Überlegen Sie, ob Solarthermie oder eine Wärmepumpe integriert werden sollen. Diese Systeme sind umweltfreundlich, benötigen jedoch eine höhere Anfangsinvestition.
Eine fachkundige Beratung kann Ihnen helfen, die optimale Wahl für Ihre Bedürfnisse zu treffen. Berücksichtigen Sie dabei sowohl die Anschaffungs- als auch die langfristigen Betriebskosten, um eine wirtschaftliche und nachhaltige Entscheidung zu treffen.