Ursachenforschung: Wo hakt es?
Um den Ursprung Ihres niedrigen Wasserdrucks zu ermitteln, sind verschiedene mögliche Ursachen zu bedenken. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Auflistung, die Ihnen hilft, die möglichen Quellen des Problems zu identifizieren:
Verstopfte Leitungen und Armaturen:
Bei einzelnen Wasserhähnen kann eine Verstopfung durch Kalk oder Fremdkörper wie abgelagerte Schwebeteilchen den Wasserdurchfluss verringern. Auch verschmutzte Ventile und Siebe im Wasserhahn können den Druck reduzieren.
Filter am Hausanschluss:
Wenn der Wasserdruck im gesamten Haus reduziert ist, könnte ein verstopfter Filter am Hausanschluss die Ursache sein. Hier sammeln sich häufig Sand, Kalk oder andere Partikel, besonders nach Bauarbeiten oder Wartungsmaßnahmen.
Hausinterne Probleme:
Möglicherweise liegt das Problem auch an internen Wasserleitungen des Hauses. Veraltete oder beschädigte Leitungen können den Wasserdurchfluss beeinträchtigen. Auch ein defekter oder falsch eingestellter Druckminderer am Hausanschluss kann den Wasserdruck im gesamten Haus beeinflussen.
Externe Versorgungsprobleme:
Sollte der Wasserdruck in Ihrem Haus generell zu niedrig sein, kann das auch am externen Versorgungsnetz liegen. Hier können Ursachen Bauarbeiten oder Pumpenausfälle beim örtlichen Wasserversorger sein. Solche Probleme sind allerdings eher selten und sollten durch einen Anruf beim Wasserversorger abgeklärt werden.
Durch die gezielte Suche nach diesen Ursachen können Sie den niedrigen Wasserdruck effektiv beheben. Beginnen Sie dabei mit den am einfachsten zugänglichen Punkten wie Armaturen und Perlatoren und arbeiten Sie sich bei Bedarf bis zum Hausanschluss und den externen Versorgungsleitungen vor.
Lösungsansätze für mehr Wasserdruck
Nachdem Sie die Ursache des niedrigen Wasserdrucks identifiziert haben, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Hier sind einige spezifische Lösungsansätze, die helfen können, den Wasserdruck zu erhöhen:
1. Perlator reinigen:
Ein häufiger Grund für niedrigen Wasserdruck am Wasserhahn ist ein verstopfter Perlator. Der Perlator befindet sich am Auslauf des Wasserhahns und kann durch Ablagerungen verstopft sein. Schrauben Sie den Perlator mit einer Zange oder einem Schraubenschlüssel vorsichtig ab. Um Kratzer zu vermeiden, wickeln Sie ein Tuch um den Perlator. Legen Sie den Perlator in eine Lösung aus Essigessenz oder einem Entkalker und lassen Sie ihn mehrere Stunden einweichen. Spülen Sie den Perlator gründlich ab und montieren Sie ihn wieder.
2. Armaturen und Mischbatterien reinigen:
Durch Kalkablagerungen und Schmutz können auch die Armaturen und Mischbatterien den Wasserdurchfluss behindern. Demontieren Sie die betroffene Armatur nach Anleitung des Herstellers, wenn möglich. Reinigen Sie alle Teile gründlich mit Essigessenz oder einem handelsüblichen Entkalker. Setzen Sie die Armatur wieder zusammen und testen Sie den Wasserdruck.
3. Eckventile entkalken:
Eckventile, die sich unter dem Waschbecken oder der Spüle befinden, regulieren den Wasserfluss zur jeweiligen Armatur. Kalkablagerungen können den Durchfluss behindern. Stellen Sie die Wasserzufuhr zum betroffenen Ventil ab. Öffnen Sie das Eckventil vorsichtig und lassen Sie den Wasserdruck ab. Lösen Sie die Verschraubung und entnehmen Sie das Ventil. Entkalken Sie das Ventil und die Innenseiten mit Essigessenz. Setzen Sie das Ventil wieder zusammen und öffnen Sie die Wasserzufuhr.
4. Hauswasserfilter reinigen:
Der Hauptwasserfilter am Hausanschluss kann durch Sedimente und Schmutz verstopfen, was zu einem generell niedrigen Wasserdruck im gesamten Haus führen kann. Schließen Sie die Hauptwasserzufuhr. Öffnen Sie den Entlastungshahn, um den Wasserdruck abzulassen. Öffnen Sie das Filtergehäuse und entnehmen Sie den Filter. Reinigen Sie den Filter oder wechseln Sie ihn aus, falls nötig. Setzen Sie das Filtergehäuse wieder zusammen und öffnen Sie die Hauptwasserzufuhr langsam.
5. Druckminderer einstellen:
Der Druckminderer hält den Wasserdruck im Haus konstant. Ein falsch eingestellter oder defekter Druckminderer kann den Wasserdruck beeinflussen. Überprüfen Sie die Einstellung des Druckminderers. Stellen Sie ihn gegebenenfalls auf den empfohlenen Wert von etwa 3 bar ein. Bei Verdacht auf einen Defekt, lassen Sie den Druckminderer von einer Fachkraft überprüfen und ggf. ersetzen.
6. Leitungen auf Schäden überprüfen:
Undichtigkeiten oder Verstopfungen in den Leitungen sind schwerwiegender, sollten jedoch nicht ausgeschlossen werden. Überprüfen Sie alle sichtbaren Leitungen auf Lecks oder Beschädigungen. Lassen Sie im Zweifel eine fachkundige Prüfung Ihrer Leitungen durchführen.
7. Kontakt zum Wasserversorger:
Kann der Wasserdruck auch nach diesen Maßnahmen nicht erhöht werden, sollten Sie Ihren Wasserversorger konsultieren. Eventuell liegt eine Störung im öffentlichen Versorgungsnetz vor.
8. Fachkundige Hilfe:
Scheuen Sie sich nicht, fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein qualifizierter Installateur kann Ursachen wie Rohrbrüche oder komplexe Verstopfungen effizient und nachhaltig beheben.
Mit diesen gezielten Maßnahmen können Sie den Wasserdruck in Ihrem Haushalt wiederherstellen und für einen gleichmäßigen Wasserfluss an allen Entnahmestellen sorgen.