Was bedeutet ‚kleben‘?
Wenn wir an das Wort ‚kleben‘ denken, sehen wir mindestens zwei Teile und einen Klebstoff vor uns. Der Klebstoff hält diese Teile zusammen, sobald er ausgehärtet ist.
In Bezug auf die Kunststoff-Wasserleitungen ist Kleben aber eigentlich der falsche Begriff. Denn hier werden nicht zwei Teile miteinander verklebt (und sind hinterher immer noch als einzelne, nur eben verbundene Teile vorhanden), sondern chemisch verschweißt. Anders als beim heißen Schweißen, bei dem die zu verbindenden Teile miteinander verschmelzen, löst der ‚Klebstoff‘ beim chemischen Schweißen den Kunststoff an. Dann werden die aufgeweichten Teile zusammengesetzt, der Kunststoff härtet aus und bildet eine lückenlose Verbindung.
Welcher Kunststoff wird ‚geklebt‘?
Wasserleitungen können aus ganz unterschiedlichen Kunststoffen bestehen. Eine Variante ist PE. Diese Leitungen werden mit Klemmverbindern verbunden. Außerdem gibt es Wasserleitungen aus Polypropylen, die heiß miteinander verschweißt werden. Die Technik des Verklebens, also Kalt-Verschweißens wird dagegen bei Rohren aus PVC-U angewendet.
Wie lange halten verklebte Rohre?
Die Technik des Kalt-Verschweißens gibt es noch nicht allzu lange. Daher lässt sich auch schwer sagen, wie hoch die Lebensdauer dieser Verbindungen ist. Mittlerweile sind bei einigen chemisch verschweißten Rohrsystemen, die etwa 20 Jahre alt sind, Probleme mit der Dichtheit aufgetreten, weil das Lösemittel aus der chemischen Verbindung entwichen ist und die verklebten Stellen spröde werden.
Das muss allerdings nichts bezüglich neuerer Materialien auf dem Markt aussagen. Die Klebstoffe, bzw. chemischen Erzeugnisse, werden ja ständig verbessert, sodass tatsächlich die längere Haltbarkeit, mit der die Firmen auch werben, möglich ist. Und auf jeden Fall ist das chemische Verschweißen eine einfache, schnelle Lösung, Wasserleitungen zu verlegen.