Wie werden Wasserleitungen verlegt?
In der Regel werden Wasserleitungen in Schächten oder Schlitzen in Wänden verlegt. Dafür müssen die Wände eine bestimmte Stärke aufweisen. Andernfalls sind sie mit einem Schlitz zu schwach, um ihre tragende Funktion zu erfüllen.
Bei einem nachträglichen Einbau müssen neue Schlitze in die Wand gefräst werden. Bei vertikalen Schlitzen ist das weniger gravierend, da die Tragfähigkeit der Wände erhalten bleibt. Horizontale Schlitze sind jedoch oft nicht möglich.
Auf keinen Fall sollte man Wasserleitungen irgendwo einbetonieren, sodass sie nicht im Weg sind. Wasserleitungen müssen sich bei Erwärmung ausdehnen können und benötigen einen gewissen Spielraum.
Beispiele für Schlitztiefen
Die Tabellen der DIN 1053-1 geben an, wie tief nachträgliche, horizontale Schlitze in einer Wand mit einer bestimmten Stärke sein dürfen. Es wird zwischen unbegrenzten und maximal 1,25 m langen Schlitzen unterschieden. Ein unbegrenzter Schlitz darf in einer 300 mm dicken Wand nur 20 mm tief sein, ein Schlitz bis 125 cm immerhin 30 mm.
Man erkennt schnell, dass eine Verlegung der Leitungen mit einer zusätzlichen Dämmung auf diese Weise kaum möglich ist.
Welche Alternativen gibt es?
Planen Sie ein Bad in ein anderes Zimmer zu verlegen oder möchten Sie lediglich die Leitungen neu verlegen, muss man, sofern die Wandstärke für die neuen Schlitze nicht ausreicht, auf Alternativen zurückgreifen.
Immer häufiger werden neue Leitungen vor der Wand verlegt. Das bedeutet, dass die Statik der Wände nicht beeinträchtigt wird. Diese Alternative ist zudem eine gute Lösung, da bei Renovierungen viel weniger Schmutz entsteht und man das alte Leitungssystem während des Umbaus nutzen kann. Der Nachteil ist, dass die Leitungen verkleidet werden müssen, was einen Raumverlust von etwa 20 cm bedeutet. Es entstehen jedoch praktische Ablageflächen im Bad.
Eine weitere Alternative sind Aufputz-Wasserleitungen. Sie sind nach der Verlegung sichtbar. Aufputz-Leitungen werden als dekorative, verchromte und gleichzeitig gedämmte Rohre geliefert, die bei einer entsprechend stabilen Befestigung als Handlauf dienen können. Besonders in Seniorenbädern ist diese Variante sinnvoll.