Wasserleitung legen
Beim Verlegen von Wasserleitungen gehen Sie nach einem bestimmten Plan vor. Dabei sind die Vorschriften, die für das Verlegen von Trinkwasserleitungen gelten, zu beachten.
Folgende Schritte führen Sie zur neuen Wasserleitung:
- Vorschriften lesen
- Plan machen
- Material auswählen
- Wasserleitungen installieren
- Leitungen isolieren
- Dichtheitsprüfung durchführen
Die Vorschriften
Bezüglich der Trinkwasserleitungen gibt es einige Vorschriften. Zum einen müssen die Leitungen vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) zugelassen sein. Nicht zugelassene Leitungen zu verwenden, ist nicht erlaubt.
Außerdem gibt es Regeln, wie Sie die Wasserleitungen verbinden dürfen, beispielsweise ob Sie sie pressen oder schrauben, löten oder klemmen. Wasserleitungen mit lösbaren Verbindungen dürfen nur auf Putz, bzw. an zugänglichen Stellen verlegt werden. Unlösbar verbundene Rohre können Sie dagegen unter Putz legen.
Plan erstellen
Nachdem Sie sich ein bisschen kundig gemacht haben, erstellen Sie einen Plan, wo die neuen Rohre verlaufen sollen. Dieser Plan hilft Ihnen nicht nur später, die Leitungen zu finden, wenn Sie beispielsweise in eine Wand in der Küche oder im Bad bohren wollen, auf dem Plan wird auch sichtbar, wie viel Material Sie benötigen.
Gestalten Sie den Plan so, dass die Wasserleitung wenn möglich senkrecht und auf dem kürzesten Weg verlaufen. Wenn die Leitungen waagrecht in der Wand liegen (beispielsweise die Einzelzuleitungen), muss die Kaltwasserleitung unter der Warmwasserleitung verlegt werden.
Berücksichtigen sie in der Planung alle wichtigen Elemente. Zur Wasserleitung gehören auch ein Druckminderer, der hinter der Wasseruhr installiert wird, ein Warmwasserbereiter, verschiedene Absperr- und Rückflussventile.
Material auswählen und kaufen
Bevor Sie das Material kaufen, müssen Sie sich Gedanken darüber machen, welchen Durchmesser die Rohre haben sollen. Die Durchmesser sind in der DIN EN 806-3 geregelt und gelten für Einfamilienhäuser und Gebäude mit bis zu sechs Wohneinheiten.
Dann kaufen Sie genügend Rohre (rechnen Sie 10-15% für den Verschnitt ein), Fittings (das sind Verbindungen, Bögen, T-Stücke), Verteiler, Anschlussdosen, Ventile und Armaturen. Außerdem benötigen Sie isolierte Rohrschellen für die Befestigung und Isolationsmaterial.
Welches Werkzeug Sie benötigen, hängt davon ab, welches Material Sie verarbeiten. Für Kupferleitungen benutzen Sie zum ablängen eine Metallsäge. Für Kunststoffleitungen reicht eine Rohrschere. Außerdem benötigen Sie ein Presswerkzeug für Kupferleitungen oder Mehrschichtverbundrohr, ein speziellen Schweißgerät für PP-Leitungen oder Kleber für PVC-Rohre.
Rohre installieren
Nun geht es an die eigentliche Handwerksarbeit: Sie installieren die Rohre. Entweder legen Sie sie in Wandschlitze oder vor der Wand. Letzteres bietet sich bei einer Erneuerung der Installation an, wenn Sie vermeiden wollen, die Wände aufzustemmen.
Zunächst längen Sie die Leitungen ab und legen sie an ihren Platz. Verbinden Sie sie dann und befestigen Sie sie mit isolierten Rohrschellen. Nicht benutzte Anschlüsse am Verteiler können Sie mit einem Blindstopfen verschließen.
Vorsicht beim Anschließen: Nur ein Fachmann darf die Leitungen an den Wasserzähler anschließen. Die Anschlüsse an Abzweigungen und Armaturen dürfen Sie selbst durchführen. Denken Sie außerdem daran, Wasserleitungen aus Metall zu erden.
Isolation nicht vergessen!
Sind die Leitungen an ihrem Platz, isolieren Sie sie. Das ist aus ökologischen Gründen notwendig – nicht isolierte Warmwasserleitungen kühlen zu schnell ab, aber auch aus gesundheitlichen Gründen, weil sich nicht isolierte Kaltwasserleitungen aufwärmen und dadurch die Vermehrung von Legionellen begünstigt wird. Die Isolierung schützt die Kaltwasserleitungen aber auch vor Schwitzen, deshalb sollten Sie auch Rohre, die Sie nicht neu installieren, isolieren.
Am Schluss: die Dichtheitsprüfung
Sind die Wasserleitungen fertig installiert, kommt die Dichtheitsprüfung an die Reihe. Dabei drücken Sie die Rohre mit Wasser oder Luft ab. Bei der Dichtheitsprüfung werden undichte Stellen sichtbar, bevor Sie die Lücken in der Wand mit Bauschaum füllen und die Wände anschließend verputzen.