Die Anzahl der Wespen in einem Nest
Die Anzahl der Wespen in einem Nest variiert erheblich und hängt stark von der Wespenart und den Lebensbedingungen ab. Ein durchschnittliches Wespennest beherbergt oft zwischen 150 und 350 Wespen. Wespenarten wie Feldwespen bilden kleinere Nester mit nur bis zu 50 Tieren. Diese Arten nisten in offenen, sichtbaren Waben ohne schützende Hülle.
Die Nester der Deutschen und Gemeinen Wespe können deutlich größer werden und Populationen von bis zu 10.000 Individuen umfassen. Diese Nester findet man oft in geschützten Bereichen wie Dachböden oder hinter Verschalungen.
Hornissen bauen kleinere Nester, die in der Regel bis zu 700 Tiere umfassen. Sie sind vergleichsweise friedlich und nisten häufig in ockerfarbenen Bauten, die bis in den späten Herbst bewohnt sind.
Unterschiedliche Wespenarten und ihre Nistgewohnheiten
Die Vielfalt der Wespenarten zeigt sich in ihren unterschiedlichen Nistgewohnheiten:
- Hornissen (Vespa crabro): Diese Wespen bauen ihre Nester meist in Höhlen oder geschützten Hohlräumen, wie Baumstämmen oder unter Dachvorsprüngen. Die Nester sind ockerfarben und leicht erkennbar.
- Feldwespen: Diese Wespen bauen offene und frei sichtbare Nester an Hecken oder Hauswänden. Ihre Nester bestehen nur aus wenigen offenen Waben und sind daher weniger aggressiv.
- Mittlere Wespen: Diese Langkopfwespen bauen graue, frei hängende Nester in Sträuchern und Bäumen, sowie unter Dachvorsprüngen. Die Nester sind rundlich und ähneln kleineren Fußballen.
- Sächsische Wespen: Diese Art nistet an breiten Astgabelungen in Bäumen und Sträuchern. Sie sind weniger aggressiv und die Nester sind selten groß.
- Deutsche Wespen (Vespula germanica) und Gemeine Wespen (Vespula vulgaris): Diese Wespen bevorzugen dunkle, geschützte Hohlräume wie Rollladenkästen und Dachböden. Ihre Nester umfassen oft große Populationen und sind gut versteckt.
Umgang mit einem Wespennest
Falls Sie ein Wespennest in Ihrem Garten oder an Ihrem Haus finden, sollten Sie zunächst Ruhe bewahren. Wespen sind nützliche Insekten, die zur Bestäubung beitragen und Schädlinge bekämpfen. Ein Wespennest muss daher nicht zwangsläufig entfernt werden. Allerdings gibt es Situationen, in denen eine Entfernung oder Umsiedlung sinnvoll oder notwendig sein kann.
Beurteilung der Situation:
- Gefährdung prüfen: Stellen Sie aus sicherer Distanz fest, ob eine konkrete Gefahr besteht, beispielsweise für Kinder oder Allergiker.
- Neststandort bewerten: Geschützte Bereiche wie Rollladenkästen oder Dachböden bieten ideale Nistplätze für Wespen und können ein Risiko darstellen, wenn sie stark frequentiert sind.
- Größe und Aktivität des Nestes: Beobachten Sie die Aktivität am Nest. Ein großes Nest mit mehreren tausend Wespen sollte von einer Fachkraft beurteilt werden.
Handlungsoptionen:
Falls Sie sich zum Handeln entschließen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
- Professionelle Umsiedlung: Bei Gefahr für Allergiker oder beeinträchtigter Nutzung des Wohnraums sollten Sie den Rat einer Fachkraft einholen. Profis können das Wespennest sicher umsiedeln.
- Sicherheitsanforderungen beachten: Halten Sie einen Sicherheitsabstand von mindestens vier Metern zum Nest ein und vermeiden Sie hektische Bewegungen.
- Biologische Bekämpfungsmethoden: In Notfällen kann ein Wespenspray verwendet werden, wobei dies idealerweise von einer fachkundigen Person durchgeführt werden sollte.
Vorbeugende Maßnahmen:
Im Frühling empfiehlt es sich, Maßnahmen zu ergreifen, um den Nestbau zu verhindern:
- Risse und Öffnungen abdichten: Verschließen Sie potenzielle Nistplätze wie Rollladenkästen und Fassadenspalten.
- Natürliche Abwehrmethoden: Pflanzen Sie stark duftende Pflanzen wie Lavendel oder Zitronella in der Nähe von Sitzbereichen.
Mit dem nötigen Wissen und Vorsichtsmaßnahmen ist ein friedliches Zusammenleben mit Wespen in vielen Fällen problemlos möglich.