Lieber länger warten
Nach etwa einer Stunde sieht die Oberfläche eines Acrylanstrichs trocken aus. Zum Durchtrocknen braucht das Material jedoch deutlich länger. Für einen sicheren Farbauftrag sind eher Wochen als Tage oder gar Stunden nötig.
Im Gegensatz zu Silikon lässt sich Acryl im getrockneten Zustand problemlos überstreichen, weshalb es oft als Alternative gewählt wird. Es eignet sich jedoch nicht für Fugen, die ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wie z. B. in der Dusche.
Fachbetriebe gehen bei optimalen Verarbeitungsbedingungen von einer Wartezeit von mindestens einer Woche aus. Dieser Zeitraum ist jedoch in der Regel den zeitlichen Anforderungen des Auftraggebers geschuldet und beinhaltet ein Restrisiko für reklamierbare Schäden. Als optimale Bedingungen gelten:
- Außen- und Verarbeitungstemperatur 23 Grad Celsius
- Relative Luftfeuchtigkeit 50 Prozent
- stabile, wenig schwankende äußere Bedingungen während der Trocknung (+/- 10 Prozent)
- absolute Trockenheit während der gesamten Trocknungszeit
Bei Abweichungen verlängern sich die Trocknungszeiten entsprechend. Die endgültige und sichere Trockenzeit für Acryl beträgt 28 Tage.
Alle Arbeitsflächen und Arbeitsmittel müssen in gleichem Zustand sein
Die Verarbeitungstemperaturen sollten immer zwischen fünf und 35 Grad Celsius liegen. Dieser Temperaturbereich bezieht sich auf die Oberflächen, die Lufttemperatur und das Material selbst. Wurde z. B. Acryl im kühlen Keller gelagert, sollte es sich einige Tage am Verarbeitungsort akklimatisieren.
Je geringer die Temperaturunterschiede aller berührten und beteiligten Stoffe sind, desto gleichmäßiger und schneller trocknet Acryl. Zu frühes Streichen führt unweigerlich zu späteren Rissen in der Farbschicht.
Mit einem professionellen Glättwerkzeug lässt sich die Acryloberfläche exakter für den späteren Anstrich vorbereiten. Die gängige Praxis, mit Daumen oder Finger zu formen, hinterlässt Hautfett auf der Oberfläche, das die Haftung der Farbe stören kann.