Welche Aufgaben erfüllt ein Fundament beim Bau eines Wintergartens?
Wie bei einem Wohnhaus oder einer anderen Art von Bauwerk erfüllt das Fundament bei der Errichtung eines Wintergartens zentrale Aufgaben:
- die Aufnahme der Traglast der Bauelemente
- Frostaufbrüche des Untergrunds durch Abschirmung von Regen- und Tauwasser vermeiden
- Wärmedämmung
- Sperre gegen aus dem Boden aufsteigende Feuchtigkeit
Es hängt im konkreten Einzelfall natürlich von der gewählten Konstruktionsweise ab, welchen Anteil der Gesamtkosten eines Wintergartens der Bau des Fundaments verursacht. Die Art des Bodenaufbaus ist auch abhängig davon, ob es sich um einen kalten oder warmen Wintergarten handelt. Im Zweifelsfall sollten Sie mit dem Lieferanten Ihres Wintergartenmodells klären, ob für das jeweilige Modell ein Streifen- oder Punktfundament ausreichend ist oder ob sogar ein Schraubfundament verwendbar ist. Einen besseren Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit bietet aber beispielsweise eine massive Bodenplatte aus Beton.
Sonderfall: Wintergarten auf einer bestehenden Terrasse errichten
Wenn ein Fundament für einen Wintergarten neu gebaut wird, muss zunächst auf einen ausreichend verdichteten Untergrund geachtet werden. Bei schweren Lasten durch den darauf errichteten Wintergarten könnte es sonst später zu einem Einsinken einzelner Fundamentteile in den Erdboden kommen. Anders verhält es sich bei gepflasterten oder betonierten Terrassenflächen, die bereits seit vielen Jahren genutzt werden und keine Anzeichen einer Absenkung aufweisen.
Wenn eine solche Terrasse zum Wintergarten umgebaut werden soll, kann die bestehende Befestigung in vielen Fällen problemlos als Fundament für den Aufbau einer leichten Wintergartenkonstruktion genutzt werden. Wenn es sich aber um eine schwere Konstruktion mit entsprechender Verglasung handelt, ist trotzdem die Abklärung durch einen Statiker geboten. Außerdem muss der Bodenaufbau natürlich auch adaptiert werden, wenn der darauf errichtete Wintergarten künftig winterfest und frostsicher sein soll.
Wintergarten „light“: Anlehnhaus und Gewächshaus als Wintergarten nutzen
Bestimmte Spezialfälle von Wintergärten kommen tatsächlich ohne wirklich massive Bodenbefestigung in Form eines Fundaments aus: Sogenannte Anlehnhäuser und Gewächshäuser im Garten lassen sich wie ein Kaltwintergarten saisonal durchaus als Wohnzimmer im Grünen mit Liegestühlen oder einer Sitzgarnitur nutzen. Dabei handelt es sich dann natürlich um keine wirklich vollwertige Wohnraumerweiterung, sondern eher um eine Art Wetterschutz im Garten.
Die meisten Anlehnhäuser und Gewächshäuser können auf zusammengesteckten Aluminium-Fundamenten oder auf Streifen- und Punktfundamenten aus Beton errichtet werden. So ganz ohne Fundament bzw. Bodenbefestigung sollten aber auch diese (in vielen Fällen ohne Baugenehmigung errichtbaren) Bauten nicht in den Garten gestellt werden. Schließlich wollen Sie beim nächsten Herbststurm hinter Ihrem Haus keine Szenen erleben, wie man sie aus dem Zauberer von Oz kennt.