Neu oder alt, Kunststoff oder Beton
Es gibt vier Ausgangslagen, die das Vorgehen beim Abdichten einer Zisterne bestimmen. Ein Unterschied besteht im Werkstoff, aus dem die Zisterne gefertigt wurde. Eine Kunststoffzisterne ist nicht in allen Fällen reparabel. Bei einer Betonzisterne ist ein erfolgreiches und dauerhaftes Abdichten immer möglich.
Einen großen Unterschied macht das Abdichten von neu zu verbauenden Zisternen oder dem nachträglichen Wiederabdichten einer undichten Zisterne. Wenn es sich um eine Betonzisterne handelt, ist in beiden Fällen das Abdichten Erfolg versprechend.
Neue Kunststoffzisternen
Bei Neubau und zu erwartendem Außendruck Ummanteln
Bei einer neuen Kunststoffzisterne fallen keine Abdichtungsarbeiten an, da der Behälter in einem Stück in den Boden eingesetzt wird. Da sich die Ab- und Zuläufe an der Oberseite des Zisternenbehälters befinden, ist eine Leckage durch mangelhafte Dichtungen oder Anschlüsse nicht möglich.
Bei einem hohen Grundwasserspiegel können Auftriebskräfte zu Beschädigungen und Rissen im Tankbehälter führen, die nur sehr schwer reparabel sind. Ist dieser Umstand oder andere Gründe für Bodenverwerfungen wie in erdbebengefährdeten Regionen bekannt, kann eine Schutzummantelung beispielsweise aus Mörtel gegen Undichtigkeit vorbeugen.
Alte Kunststoffzisternen
Wenn eine Leckage in einer Kunststoffzisterne entstanden ist, kann sie durch ein spezielles Plastikschweißverfahren geschlossen werden. Hierbei wird das Loch oder der Riss mit dem gleichen Kunststoff „geflickt“, aus dem die Zisterne besteht. Fasereinlagen können die Stabilität erhöhen. Risiko ist meist, ob die abgedichtete Fläche sich homogen mit der Umgebung verbindet. Da nur einseitig geschweißt werden kann, ist das häufig nicht zu erreichen.
Neue Betonzisternen
Bei Betonzisternen kommt die Art des Abdichtens auf die Bauweise an. Bei Schachtringkonstruktionen muss jede Fuge zwischen den aufeinander liegenden Ringen und zur Zisternensohle mit einem haltbaren und wasserfesten Mörtel verfüllt werden. Bei einer zweiteiligen Zisterne muss nur das aufgesetzte Kopfteil derart abgedichtet werden. Die Fuge befindet sich allerdings meist oberhalb des Höchstpegels des Wasserstands. Eine einteilige monolithische Zisterne besteht aus einem zusammenhängenden Bauteil und muss nicht abgedichtet werden.
Alte Betonzisternen
Für das Abdichten einer Betonzisterne wird typischerweise das Schlämmen angewendet. Die Fugen müssen mit geeignetem Spezialmörtel verfüllt sein. Silikon oder Brunnenschaum eignet sich weniger, da die Dichtschlämme darauf nur unzureichend haften. Entsprechend der Herstellerangabe werden die Dichtschlämme in zwei bis drei Schichten auf alle Innenflächen der Zisterne aufgetragen.