Dichtmaterialien für Rohrgewinde
- Teflonband (5,29 € bei Amazon)
- Hanf (1,25 € bei Amazon) und Fermit- oder Locherpaste (8,69 € bei Amazon)
- Flüssige Dichtmittel und Dichtfäden
Teflonband
Teflonband kann direkt von der Rolle verarbeitet werden. Manchmal wird es auch als Fluflex oder PTFE-Band bezeichnet. Teflonband besteht aus Polytetrafluorethylen.
Bei Teflonband ist auf den jeweils zugelassenen Verwendungszweck zu achten. Nicht alle Bänder sind für die Gasinstallation zugelassen, andere wiederum dürfen nicht in Hochtemperaturbereichen eingesetzt werden.
Teflonband hat einen gravierenden Nachteil: Beim Verschrauben darf das Rohr ausschließlich in Einschraubrichtung gedreht werden. Drehen in die entgegengesetzte Richtung führt zu Undichtigkeiten.
Nach jedem Aufschrauben des Rohres muss das Gewinde mit neuem Band von der Rolle komplett neu abgedichtet werden.
Hanf
Hanf ist das klassische Dichtmaterial, auch der Name „Werg“ ist heute noch gebräuchlich. Hanf wird in unterschiedlich langen Fasern angeboten.
Die Hanfumwicklung des Gewindes muss zusätzlich mit Locherpaste abgedichtet werden. Die Paste wird satt auf den Hanf aufgetragen, bis er vollständig bedeckt ist.
Hanf quillt im Wasser auf und kann so auch kleinere Undichtigkeiten selbständig abdichten. Dadurch hält er sehr lange dicht, bevor er erneuert werden muss.
Für ein halbzölliges Rohr wird eine Hanfsträhne von der Stärke zweier Bleistiftminen verwendet und in zehn Wicklungen um das Gewinde gelegt, für ein 3/4 zölliges Rohr etwas mehr.
Bei Rechtsgewinden wird der Hanf im Uhrzeigersinn, bei Linksgewinden gegen den Uhrzeigersinn gewickelt. Das gleiche gilt für das Auftragen der Locherpaste. Die Paste hat eine sehr lange Aushärtezeit. Erst dann ist die volle Dichtwirkung gegeben.
Flüssigdichtmittel und Dichtfäden
Auch von Loctite gibt es ein sehr bekanntes Rohrdichtmittel. Es ist flüssig und wird einfach aus einer Applikationsflasche auf das Gewinde aufgetragen. Alternativ ist es auch als Dichtfaden erhältlich.
Unmittelbar nach dem Auftragen besteht eine Dichtigkeit bei geringem Wasserdruck. Nach vollständiger Aushärtung wird auch eine Dichtung bei hohem Druck erreicht, außerdem ist diese dann widerstandsfähig gegen Stoßbelastungen. Sie kann für alle Rohrdurchmesser und Rohrarten verwendet werden.
Gewinde abdichten – so geht es richtig
- Hanf
- Locherpaste oder Fermitpaste
- kein Werkzeug erforderlich
1. Gewinde reinigen
Das zu dichtende Gewinde muss frei von Rückständen, sauber und völlig trocken sein.
2. Hanf wickeln
Eine Strähne Hanf aus dem Knäuel nehmen. Die Strähne sollte etwa doppelt so dick sein wie eine Bleistiftmine. Vom Rohrende nach unten wickeln und fest andrücken.
Bei Linksgewinden gegen den Uhrzeigersinn, bei Rechtsgewinden im Uhrzeigersinn wickeln. Die Enden in derselben Richtung festdrücken. Das Gewinde darf unter dem Hanf nicht sichtbar sein.
3. Paste auftragen
Locherpaste oder Fermitpaste mit dem Finger entlang der jeweiligen Wickelrichtung satt auftragen.
Rohr einschrauben.