Mögliche Schäden am Induktionskochfeld
Mitte der 1990er entwickelten sich Glaskeramikfelder mit Halogenstrahler oder Heizspirale schnell zum Marktführer. Schon hier war das Reparieren vom Ceranfeld schon nicht mehr ganz einfach, da sehr viel Elektronik verbaut ist. Dazu kommt, dass die Fehlerquellen bei Induktionskochfeldern zumeist ganz anders aussehen. Die nachfolgenden Defekte sind mit am häufigsten zu beobachten:
- Riss in der Glaskeramikplatte
- Kurzschluss wegen falschen Stromanschlusses
- durchgebrannte Platine als Folgefehler eines Kurzschlusses
- defekte Elektrolytkondensatoren (Elkos)
- Sicherung durchgebrannt
- keine Leistung bei Turbo-Boost (maximaler Kochkraft)
Die Liste möglicher Defekte ist damit keineswegs abgeschlossen. Es sind lediglich Schäden, die mit einer gewissen Häufigkeit beobachtet werden können. Das Reparieren vom Induktionskochfeld ist in Bezug auf die meisten Ursachen komplex und erfordert ein hohes Maß an Fachwissen.
Eine durchgebrannte Platine (ausgelötet)
Ist nun beispielsweise eine Platine durchgebrannt, hat das in der Regel eine andere Ursache. Dass das betreffende Leiterbahnendesign zu knapp bemessen war, ist wohl eher unwahrscheinlich. Stattdessen ist die Platine hier aufgrund eines anderen Fehlers überhitzt und hat sich ausgelötet. Um das Ausschließen oder Finden zu können, muss die gesamte Elektronik durchgemessen werden.
Meist andere Ursache
Ein entsprechender Defekt lässt sich relativ leicht ausfindig machen. Für jedes Kochfeld ist eine dieser Steuerplatinen verbaut. Geht nun plötzlich eine Platte nicht mehr, kann es verdachtsweise schon einmal auf die Platine eingegrenzt werden. Nur kosten diese Platinen gut und gerne zwischen 100 und 200 Euro. Einfach eine Neue einzubauen, ohne zu überprüfen, ob der Schaden durch einen anderen Defekt ausgelöst wurde, ist also relativ riskant.
Sicherung durchgebrannt
Ist die Sicherung durchgebrannt, kommen gleich mehrere Ursachen infrage. Zunächst sollten einmal die grundsätzlichen und einfachen Möglichkeiten überprüft werden:
- konnten Flüssigkeiten zwischen Kochfeld und Arbeitsplatte laufen?
- erfolgte das Durchbrennen der Sicherung sofort nach der Erstinstallation?
- hat das Ceranfeld womöglich einen Riss?
- wurden alle vier oder fünf Kochfelder gleichzeitig und eventuell sogar noch maximal betrieben?
Unterschiede bei Induktionskochfeldern unterschiedlicher Hersteller
Bei billigen Geräten mit der Glaskeramikplatte eines unbekannten Herstellers kann es sein, dass sämtliche Kochfelder über nur eine einzige Sicherung abgesichert sind. Dann kann die Temperatur bei maximaler Belastung schnell steigen und die Sicherung schmelzen. Grundsätzlich gilt aber auch bei einer durchgebrannten Sicherung: grundlos ist diese nicht durchgebrannt, es muss also der Auslöser gefunden werden.
Turbo-Boost funktioniert nicht oder nur eingeschränkt
Ebenfalls recht oft kommt es vor, dass die maximale Heizleistung (Turbo-Boost oder ähnlich) nicht bereitgestellt wird. Hier kommt es zunächst darauf an, wie das Induktionskochfeld angeschlossen wurde. Weil diese Produkte inzwischen europaweit einheitlich vertrieben werden, müssen die Hersteller die verschiedenen Stromressourcen berücksichtigen, die in den verschiedenen Ländern vorhanden sind.
Der richtige Anschluss sollte zunächst überprüft werden
Daher bietet die Anschlussanweisung meist mindestens drei Anschlussschaltpläne:
- Wechselstrom 230 V (Anschluss gebrückt, Anschluss an eine Phase, N und PE)
- Drehstrom 400 V (jeweils zwei Kochfelder an einen der Außenleiter L1, L2 oder L3 und N sowie PE)
- 130-V-Anschluss oder/und 220 bis 240-V-Anschluss
In Deutschland vorzugsweise immer 400 V Drehstrom
Für Heimwerker in Deutschland ist das deshalb verwirrend, weil die gebrückte 230-V-Anschlussoption meist schon vorbereitet ist. Also gehen auch Heimwerker davon aus, dass das Induktionskochfeld optional so angeschlossen werden könnte. Dabei ist diese Anschlussweise lediglich ein Kompromiss für Stromnetze, in denen kein 400-V-Drehstrom-Anschluss zur Verfügung gestellt wird.
Alles andere gilt für andere Länder oder bildet einen Kompromiss
In Deutschland liegt der Drehstrom aber standardmäßig in den Küchen (Heranschlussdose). Daher sollte hierzulande auch immer der Drehstromanschluss favorisiert werden. Haben Sie das Induktionskochfeld nun doch auf 230 V angeschlossen, können nicht alle Platten betrieben werden. Je nach gewählten Kochfeldern können maximal zwei gleichzeitig angesteuert werden. Beim Turbo-Boost funktioniert sogar nur eine. Also sollten Sie zunächst überprüfen, wie das Kochfeld angeschlossen wurde.
Fehler bei den Elektrolytkondensatoren
Tritt der Fehler jedoch bei allen Kochfeldern gleichermaßen auf, sollten zunächst die Elkos überprüft werden. Diese sollten – je nach Modell – dafür sorgen, dass auch bei Boost eine stabile Leistung an der Induktionsspule ankommt. Hier (Durchmessen der Kondensatoren) geht es aber schon wieder sehr deutlich in die Richtung, wo entsprechend Fachwissen vorauszusetzen ist. Daher können wir hier keine nähere Beschreibung erstellen (andernfalls könnte es passieren, das Laien sich daran versuchen).
Ein Riss in der Glaskeramik
Bei einem Riss im Kochfeld kommt es außerdem darauf an, ob eine Reparatur wirklich noch lohnt. Selbst, wenn Sie eine Versicherung für das Ceranfeld abgeschlossen haben. Denn mit jedem Jahr, in dem Ihr Kochfeld älter wird, zieht der Versicherer im Schnitt 10 Prozent der Kosten ab. Nach nur 5 Jahren würden Sie also nur noch die Hälfte erstattet bekommen. Außerdem muss eine Hausratversicherung vorhanden sein, die Glas mit einschließt und in die explizit Glaskeramikkochfelder noch mit aufgenommen sind.
Wie Sie dagegen einfache Kratzer entfernen, erklären wir Ihnen hier: Ceranfeldfeld polieren.