Standortwahl nach geologischen Kriterien
Ein unterirdischer Regenwassertank „verschwindet“ zwar im Boden, braucht aber schon aus bautechnischen Gründen einen Mindestabstand zur Grundstücksgrenze. Regenwassernutzungsanlagen können bis zu der im jeweiligen Landesbaurecht niedergelegten Höchstgröße genehmigungsfrei. Der Einbau muss allerdings angezeigt werden und die untere Wasserbehörde legt gegebenenfalls Genehmigungsweg und Kontrollen für die Zisterne fest.
Bei der Standortwahl spielt zunächst die Bodenbeschaffenheit und die Boden- und Grundwassersituation die Hauptrolle. Folgende Eigenschaften müssen gegeben sein oder dürfen nicht vorliegen:
- Tragfähiger Boden
- Sickerfähiges Erdreich in der Umgebung
- Kein drückendes Grundwasser
- Kein Stauwasser durch lehmige und steinige Böden
Ist ein passender Standort gefunden, wird der Abstand zur Grundstücksgrenze festgelegt. Als überschlägige Faustformel muss mindestens der Durchmesser des Tanks (äquivalent zur Breite bei rechteckigen Tanks) als Abstand geplant werden.
Grube anlegen und ausheben
Die Grube für den Regenwassertank muss entsprechend Tankgröße ausgehoben werden. Dabei müssen die beiden seitlichen Böschungswinkel von mindestens 45 Grad berücksichtigt werden. Zudem braucht die Grube auf beiden Seiten des Tanks einen Arbeitsraum von etwa fünfzig Zentimeter.
Beispielrechnung:
Ein runder Tank hat den Durchmesser von 120 Zentimetern. Zur Tankbreite kommen einseitig zur Grundstücksgrenze gerichtet fünfzig Zentimeter Arbeitsraum hinzu. Die Tiefe der Grube (etwa 150 Zentimeter) muss mit einer Böschungsneigung versehen werden, die vom Baugrubenfußpunkt bis zur Böschungsoberkante weitere 75 Zentimeter „Strecke“ kostet. Wenn die Böschungsoberkante exakt auf der Grundstücksgrenze enden würde, müsste der Abstand zur Mitte des Regenwassertanks schon 245 Zentimeter betragen. Dazu kommt ein Sicherheitsabstand von fünfzig Zentimeter, sodass als ein sicherer Abstand zwischen Grundstücksgrenze und Regenwassertank drei Meter beziffert werden können. Eine Grenzbebauung ist praktisch nicht möglich.