Der typische Aufbau eines Akkuschraubers
Ein Akkuschrauber besteht aus mehreren wesentlichen Komponenten, die Ihnen eine vielseitige Nutzung ermöglichen. Am unteren Ende des Geräts befindet sich in der Regel der Akku, der die notwendige Energie bereitstellt. Moderne Akkus sind meist austauschbar und können problemlos gewechselt oder aufgeladen werden.
Direkt oberhalb des Akkus befindet sich der ergonomische Handgriff, der oft auch den Abzug zum Starten des Motors integriert. Häufig sind hier zudem eine Ein-/Ausschalt-Taste und ein Schieberegler zur Einstellung der Drehrichtung angebracht. Mit diesem Regler können Sie zwischen Rechts- und Linkslauf wählen, um Schrauben entweder festzuziehen oder zu lösen.
Vorne am Akkuschrauber befindet sich das Bohrfutter, in das verschiedene Werkzeugeinsätze, wie Bohrer oder Schraubbits, eingespannt werden können. Ein Schnellspannfutter erleichtert den Wechsel der Einsätze. Hinter dem Bohrfutter befindet sich häufig eine Drehmomenteinstellung, die es Ihnen ermöglicht, die Kraft zu regulieren und die Schraube optimal zu versenken.
Viele Akkuschrauber verfügen zudem über eine Gangschaltung, mit der Sie zwischen unterschiedlichen Drehzahlen wechseln können. Dies ist besonders nützlich, wenn verschiedene Materialien bearbeitet werden sollen. Ein langsamer Gang eignet sich hervorragend für Schraubarbeiten, während ein schnellerer Gang zum Bohren von Materialien wie Holz verwendet wird.
Ein weiteres praktisches Merkmal moderner Akkuschrauber ist die integrierte LED-Beleuchtung. Diese ist oft am unteren Teil des Gerätes oder um das Bohrfutter herum platziert und hilft, den Arbeitsbereich besser auszuleuchten.
Im Überblick bestehen die Hauptkomponenten eines Akkuschraubers aus:
- Akku: Energieversorger des Geräts
- Handgriff: Ergonomisch gestaltet mit Abzug und Reglern
- Drehrichtungsregler: Auswahl von Rechts- oder Linkslauf
- Bohrfutter: Einspannen von Werkzeugen
- Drehmomenteinstellung: Regulierung der Kraft
- Gangschaltung: Anpassung der Drehzahl
- LED-Beleuchtung: Ausleuchtung des Arbeitsbereichs
Durch die Kombination dieser Komponenten und Funktionen werden Akkuschrauber zu vielseitigen Werkzeugen, die sowohl für Heimwerker als auch für Profis unverzichtbar sind.
Die verschiedenen Bauformen von Akkuschraubern
Akkuschrauber gibt es in verschiedenen Bauformen, die je nach Anwendung und Arbeitsumgebung diverse Vorteile bieten.
T-Bauform
Die T-Bauform ist die gebräuchlichste Bauform bei Akkuschraubern. Der Akku ist am unteren Ende des Handgriffes angebracht, was für eine gute Balance und Kontrolle sorgt.
C-Bauform
Diese Bauform ist sinnvoll, wenn der Akkuschrauber in der Hand hängen soll, während Sie andere Aufgaben durchführen. Dies ist praktisch, wenn Sie auf einer Leiter stehen und den Schrauber nicht ablegen können.
Stab-Akkuschrauber
Stab-Akkuschrauber ähneln traditionellen Schraubendrehern und sind besonders kompakt und leicht. Einige Modelle können aufgeklappt werden, um einen Pistolengriff zu bilden, was die Effektivität beim Schrauben erhöht. Diese Bauform eignet sich hervorragend für Arbeiten in beengten Räumen.
Spezifische Anwendungen
Darüber hinaus gibt es spezialisierte Bauformen wie Winkelschrauber und Knickschrauber. Winkelschrauber sind ideal für Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen, während Knickschrauber im Griffbereich knicken können und große Flexibilität bieten.
Akkuspannung und Leistung
Die Leistung eines Akkuschraubers hängt wesentlich von der Akkuspannung ab, die in Volt (V) angegeben wird. Für leichte Arbeiten im Haushalt können 12V-Geräte ausreichend sein, da sie leichter und kompakter sind. Für anspruchsvollere Aufgaben eignen sich 18V-Geräte besser, da sie mehr Power bieten. Auch 36V-Modelle sind verfügbar, doch eine höhere Spannung bedeutet nicht automatisch höhere Leistung.
Hier ein Überblick über die Spannungsklassen:
- 3,6 bis 9,6 Volt: Für leichte Schraubarbeiten
- 9,6 bis 14,4 Volt: Allrounder für Heimwerker
- 18 Volt und mehr: Für professionelle Anwender
Die tatsächliche Leistungsfähigkeit wird auch durch die Akkukapazität beeinflusst. Ein 18V-Akku mit 1,3 Ah hat beispielsweise eine Energie von 23,4 Wh. Eine höhere Spannung und Kapazität führen zu längerer Betriebslaufzeit und besserer Leistungsfähigkeit. Um ständige Ladepausen zu vermeiden, ist es ratsam, einen Wechsel-Akku parat zu haben. Moderne Ladegeräte laden Akkus oft innerhalb einer Stunde vollständig auf.
Die Bedeutung des Bohrfutters und der Bits
Das Bohrfutter ist entscheidend für das sichere Einspannen von Bohrern und Bits. Moderne Akkuschrauber sind oft mit einem Schnellspannbohrfutter ausgestattet, das einen schnellen Wechsel der Werkzeugeinsätze ermöglicht. Im Inneren des Bohrfutters befinden sich drei Spannbacken, die das Werkzeug festklemmen.
Achten Sie darauf, dass das Bohrfutter den Durchmesser Ihrer Bohrer und Bits unterstützt. Einige Akkuschrauber bieten die Möglichkeit, das Bohrfutter abzunehmen und durch andere Aufsätze zu ersetzen.
Bedeutung der Bits
Bits sind kleine, austauschbare Werkzeugeinsätze für verschiedene Schraubenköpfe. Die Qualität der Bits ist entscheidend für die Langlebigkeit des Schraubvorgangs. Sie sind aus robusten Materialien wie gehärtetem Stahl oder Chrom-Vanadium-Stahl-Legierungen gefertigt.
Wichtige Bit-Typen
- Schlitzbits: Für Schrauben mit einfachem Schlitzkopf
- Kreuzschlitzbits: Für Schrauben mit Kreuzschlitzkopf (Philips oder Pozidriv)
- Torxbits: Für sternförmige Schrauben, bieten besseren Halt
- Innensechskantbits: Auch bekannt als Inbus-Bits, für Schrauben mit Innensechskantkopf
- Außensechskantbits: Für Schrauben mit Außensechskantkopf
Zum Einsetzen eines Bits in das Bohrfutter halten Sie das Bohrfutter fest, setzen den Bit ein und ziehen das Bohrfutter fest. Ein Schnellspannfutter erleichtert dies durch Drehen, bis der Bit sicher sitzt.
Drehmoment und Drehzahl
Drehzahl und Drehmoment sind entscheidende Eigenschaften für die Effizienz des Akkuschraubers.
Drehzahl
Die Drehzahl gibt an, wie viele Umdrehungen pro Minute der Motor schafft. Die meisten Modelle verfügen über zwei Gänge:
- Erster Gang: Langsam, für Schraubarbeiten. Typische Werte sind 400-500 U/min für 12V-Geräte und 500-600 U/min für 18V-Geräte.
- Zweiter Gang: Schnell, für Bohrarbeiten. Typische Werte sind 1200-1400 U/min für 12V-Geräte und bis zu 2000 U/min für 18V-Geräte.
Drehmoment
Das Drehmoment, gemessen in Newtonmetern (Nm), gibt die maximale Kraft an:
- Niedriges Drehmoment: Etwa 4-10 Nm, für einfache Aufgaben.
- Mittleres Drehmoment: Bis zu 30 Nm, für Projekte wie Terrassenbau.
- Hohes Drehmoment: Über 50 Nm, für große Schrauben in härteren Materialien.
Viele Akkuschrauber verfügen über eine Drehmomenteinstellung, die Ihnen erlaubt, die notwendige Kraft präzise zu regulieren. Dies verhindert das Überdrehen oder Beschädigen der Schrauben und Materialien.
Zusatzfunktionen: Schlagfunktion und LED-Beleuchtung
Moderne Akkuschrauber bieten oft nützliche Zusatzfunktionen wie die Schlagfunktion und LED-Beleuchtung.
Schlagfunktion
Die Schlagfunktion erzeugt eine schnelle, vibrierende Bewegung, die das Bohren in harte Materialien wie Beton erleichtert. Dies ist ideal für Renovierungsarbeiten oder anspruchsvolle Bauprojekte.
LED-Beleuchtung
Eine integrierte LED-Beleuchtung stellt sicher, dass der Arbeitsbereich gut ausgeleuchtet ist. Diese Leuchten befinden sich häufig am unteren Geräteteil oder um das Bohrfutter herum. Modelle mit einem Ringlicht bieten fast schattenfreie Ausleuchtung.
Vorteile im Überblick
- Schlagfunktion: Für das Bohren in harte Materialien.
- LED-Beleuchtung: Verbesserung der Sicht in schlecht beleuchteten Bereichen.
Die verschiedenen Akkuschrauber-Typen
Je nach Anforderungen gibt es verschiedene Typen von Akkuschraubern:
Schrauber/Schraubendreher
Für einfache Verschraubungen im Haushalt, leicht und handlich, ideal zum Zusammenbauen von Möbeln.
Bohrschrauber
Allrounder für Schrauben und Bohren, ideal für Heimwerkerprojekte, meistens mit zwei Gängen.
Schlagschrauber
Erzeugen zusätzliches Drehmoment durch eine Schlagfunktion, ideal für stark belastete Schrauben.
Schlagbohrschrauber
Kombinieren Bohren und Schlagfunktion, geeignet für vielfältige Materialien, besonders Beton.
Magazinschrauber
Für Serienverschraubungen, ausgestattet mit einem Magazin für mehrere Schrauben, praktisch im Trockenbau.
Winkelschrauber
Für schwer zugängliche Stellen, durch abgewinkelten Kopf optimal für enge Bereiche.
Knick- und Stabschrauber
Können im Griffbereich geknickt oder gestreckt werden und bieten Flexibilität in komplizierten Verschraubungssituationen.
Akku-Technologien
Moderne Akkuschrauber verwenden verschiedene Akku-Technologien:
Nickel-Cadmium (NiCd)
Haben Nachteile wie den Memory-Effekt und höheres Gewicht. Sie bieten jedoch eine hohe Anzahl von Ladezyklen.
Nickel-Metallhydrid (NiMH)
Bieten höhere Energiedichte und sind weniger anfällig für den Memory-Effekt, jedoch etwas schwerer.
Lithium-Ionen (Li-Ion)
Modernste Technologie, zeichnet sich durch hohe Energiedichte und geringes Gewicht aus. Ohne Memory-Effekt, jedoch empfindlich gegenüber extremen Temperaturen und begrenzte Ladezyklen.
Vorteile und Nachteile auf einen Blick
- NiCd-Akkus: Hohe Ladezyklen, jedoch Memory-Effekt und schwer.
- NiMH-Akkus: Höhere Energiedichte und weniger Memory-Effekt, etwas schwer.
- Li-Ion-Akkus: Hohe Energiedichte, geringes Gewicht, keine Memory-Effekt, aber empfindlich gegenüber Extremtemperaturen.