Polymerbitumenbahnen
Nach dem heute geltenden Stand der Technik dürfen nur noch Bahnen aus Polymerbitumen verwendet werden. Polymerbitumen bedeutet, dass dem Bitumen bestimmte Polymere (Kunststoffe) beigefügt sind, die der Bahn jeweils unterschiedliche Eigenschaften verleihen können.
Der grundlegende Aufbau von Polymerbitumenbahnen ist immer gleich:
- die Trägereinlage (Grundschicht)
- die bituminöse Schicht
- eine mögliche Deckschicht (auch hier gibt es unterschiedliche Ausführungen)
Die zwingende Verwendung von Polymerbitumenbahnen gilt nach den technischen Regeln aber lediglich für die oberste Schicht. Darunter können fallweise auch andere Schichten und andere Materialien zum Einsatz kommen. Wie genau Bahnen aus Polymerbitumen aufgebaut sein müssen, und welche Eigenschaften sie haben, regelt die DIN EN 13707.
Plastomer- und Elastomerbitumenbahnen
Die „üblichen“ PB-Bahnen sind Plastomerbahnen. Technisch lautet ihre abgekürzte Bezeichnung auch PYB.
Dem Bitumen wird bei der Herstellung ein thermoplastischer Kunststoff, nämlich APP (ataktisches Polypropylen) zugesetzt.
Eigenschaften von Plastomerbitumenbahnen
Der Vorteil dieser Art von Schweißbahn liegt in ihrer hohen Wärmestandfähigkeit. Massive Sonneneinstrahlung über viele Jahre hinweg führen zu keiner sichtbaren Veränderung an der Bahn und zu keinen Undichtigkeiten.
Auch bei Kälte bleibt die Bahn recht flexibel. Sie ist zudem sehr flächenstabil und kann leicht aufgeschmolzen werden. Wegen ihrer guten Eigenschaften sowohl bei Besonnung als auch bei Kälte kann sie als sehr witterungsbeständig gelten.
Unterschiede bei der Elastomerbahn
Elastomerbahnen sind dagegen etwasz empfindlicher und benötigen in der Regel einen Abstrahlschutz. Dafür reicht in der Regel aber eine Bestreuung mit grobem Kies oder eine Beschieferung (Bestreuen mit Schiefersplitt) als Schutz aus.
Elastomerbitumenbahn mit hohen Kautschukanteilen
Elastomerbitumenbahnen werden durch den Zusatz von SBS (Styrol-Butadien-Styrol) hergestellt. Dieser elastische Kunststoff kann in unterschiedlicher Menge zugesetzt werden. Erhöht man den Anteil des Kunststoffs stark, bildet sich eine kautschukartige Bitumenschicht aus.
Je höher dieser Kautschuk-Effekt, desto schwieriger das Verlegen und Verschweißen der Bitumenbahnen. Die sachgerechte Verarbeitung solcher Bahnen erfordert in jedem Fall ausreichende Fachkenntnis und entsprechendes Geschick.
Mischformen
Je nach Grad der Beimischen von APP oder SBS entstehen Bahnen mit unterschiedlichem Charakter und leicht unterschiedlichen Eigenschaften. Für die einzelnen Abstufungen in der Kunststoffbeimischung gibt es Normen, um die jeweiligen Eigenschaften der Bahnen exakt erfassen zu können.
Ein durchwegs übliches – und leicht vergleichbares – Qualitätsmerkmal bei den einzelnen Bahnen ist die jeweilige Wärmestandfähigkeit der Bahn. Je höher die Wärmestandfähigkeit, desto höher die Qualität der Bahn.
Ausführungsunterschiede
Eine Bitumendachbahn kann als reine Bitumenbahn ausgeführt sein, oder zusätzlich noch Einlagerungen aus Geweben in der Trägerschicht haben. In diesem Fall kommen unterschiedliche Träger-Einlagerungen zum Einsatz:
- Glasvlies
- Polyestervlies
- verschiedene Gittergelege
- kombinierte Materialien
Für den Schwerlastbereich und für begrünte Dachflächen kommen normalerweise mit Metallbändern verstärkte Bitumendachbahnen zum Einsatz. Sie dürfen in anderen Bereichen aber nach den geltenden Vorschriften nicht eingesetzt werden.
Auch die Oberfläche kann unterschiedlich ausgeführt sein: Besandung, Beschieferung oder Einstreuungen von mineralischen Stoffen.