Extreme jeglicher Art vermeiden
Generell verträgt frischer Außenputz keine Extreme. Das gilt sowohl für die Temperatur als auch für Feuchtigkeit. Es sollte unbedingt vermieden werden, Außenputz im Winter und im Hochsommer aufzutragen. Während im Sommer ein Schutz durch künstliche Beschattung, z.B. durch eingehängte Gerüste, möglich ist, kann Frost das Abbinden entscheidend verzögern.
Handwerker und Hersteller geben als Verarbeitungstemperatur einen Bereich von fünf bis dreißig Grad Celsius an. Es muss darauf geachtet werden, dass dieser Bereich bis zum vollständigen Abbinden nicht unter- oder überschritten wird. In den Grenzbereichen sind weitere Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und Regen zu berücksichtigen.
Putzdicke und Abbindezeit
Vereinfacht gesagt, reagiert Putz ähnlich wie Beton und Mörtel durch Verdunstung des enthaltenen Wassers. Verdunstet es in der richtigen Menge und Zeit gleichmäßig, entwickelt Putz die erforderlichen hydraulischen Bindungskräfte. Das gilt für jede Schicht.
Ein Faktor, der Außenputz temperaturempfindlicher macht und das Abbinden beeinflusst, ist die Stärke des Putzes.
Für jeden Millimeter Putzdicke rechnet man als Faustregel mit einer Trocknungszeit von einem Tag. Bei hohen Außentemperaturen (ab 25 Grad Celsius) verkürzt sich diese Zeit. Wenn Außenputz gefriert, wird der Abbindeprozess unterbrochen. Im schlimmsten Fall wirken Außentemperaturen unter vier Grad Celsius wie Eisbomben, die Außenputz direkt schädigen.
Bei Wärmedämmverbundsystemen mit Außenputz ist der Einfluss des Dämmstoffes auf die einwirkende Temperatur zu beachten. Folien- und kunststoffbeschichtete Dämmstoffe können den Temperaturbereich, in dem der Abbindeprozess ungestört ablaufen kann, einschränken.